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# taz.de -- Platz für die Sonne
> SOLARSTROM Mit einem ambitionierten Solarprogramm will der städtische
> Versorger Hamburg Energie Ökostrom selbst erzeugen. Die Hamburger können
> mitmachen
VON SVEN-MICHAEL VEIT
Sonnenstrom für 3.000 Haushalte will der neu gegründete städtische
Versorger Hamburg Energie liefern. Dafür sollen mindestens zehn Megawatt
zusätzliche Solarleistung auf geeigneten Dächern in der Stadt installiert
werden. Dazu sollen knapp 25 Millionen Euro investiert werden. Ziel des
Stadtwerkes und von Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) ist es, bis Ende 2011
etwa 125.000 Quadratmeter Dachfläche mit Solarzellen zu versehen. Das
entspricht der Fläche von 18 Fußballplätzen. Bei Erfolg sind weitere
Ausbauschritte möglich. Das Potenzial der Hamburger Dächer wird auf etwa
400 Megawatt geschätzt. Damit könnten 120.000 Haushalte versorgt werden.
## Dächer vermieten
Das Projekt wird betrieben von der eigens gegründeten Tochterfirma Hamburg
Energie Solar. Hausbesitzer können sich mit eigenen Anlagen oder der
Vermietung ihrer Dächer beteiligen, außerdem kann man Bürgeranleihen für
die Finanzierung zeichnen.
Auf Flach- oder Schrägdächern können Photovoltaikanlagen installiert
werden. Investition, Bau, Betrieb und Wartung übernimmt Hamburg Energie,
die Eigentümer erhalten eine Dachmiete. Geeignet sind Schrägdächer ab 500
Quadratmetern Fläche und Flachdächer ab 1.000 Quadratmeter.
## Solaratlas zeigt Potenziale
Mit dem Hamburger Solaratlas unter [1][www.hamburg-energie-solar.de] kann
jeder das Potenzial seines Hausdachs selbst ermitteln. Das dortige 3
D-Stadtmodell weist für alle bisher erfassten Gebäude (zurzeit etwa 40
Prozent von Hamburg, vornehmlich in der inneren Stadt) unter
Berücksichtigung von Himmelsrichtung und Verschattung durch andere Gebäude
oder Bäume das jeweilige Sonnenenergie-Potenzial auf.
Die Dachmiete beträgt 3,95 Prozent der gesetzlichen Einspeisevergütung und
läuft über zunächst 20 Jahre. Bei einer Dachfläche von 1.000 Quadratmetern
dürfte die Miete etwa 500 Euro im Jahr erreichen, über zwei Jahrzehnte
wären das 10.000 Euro Zusatzeinnahmen.
Bei kleineren Dachflächen lohnt sich die Investition für Hamburg Energie
Solar nicht. Wohl aber kann es für die Eigentümer sinFnvoll sein, sich
selbst eine Photovoltaikanlage aufs Dach zu setzen, weil die
Einspeisevergütung weiterhin hoch ist. Bei Hamburg Energie Solar erhalten
Hausbesitzer Beratung und bekommen Fachfirmen vermittelt.
Hamburgs Dächer böten „ein wertvolles Potential für die regenerative
Energieerzeugung“, sagt Hajduk. Es zu nutzen, sei „ein weiterer wichtiger
Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung in der
Stadt“.
## Bürgeranleihe zeichnen
Eine dritte Möglichkeit, sich am Solarprogramm zu beteiligen, ist die
Bürgeranleihe: Wer in ein ökologisch sinnvolles Projekt investieren will,
kann über die Hamburger Volksbank einzelne Anleihen zu jeweils 2.500 Euro
zeichnen (siehe Kasten). Die Höchstzahl ist auf zehn begrenzt, um nicht
unter den Einfluss von Großinvestoren zu geraten. Die Anleihen werden über
zehn Jahre mit sechs Prozent verzinst.
„Mit der Bürgeranleihe bieten wir allen HamburgerInnen die Möglichkeit,
direkt vom Ausbau der Solarenergie zu profitieren“, sagt Michael Beckereit,
Geschäftsführer von Hamburg Energie. „Auf diese Weise schaffen wir ein
Bürgerkraftwerk, das nicht nur saubere Energie liefert, sondern die
Menschen auch finanziell am Erfolg beteiligt.“
Informationen unter: [2][www.hamburg-energie-solar.de] und
[3][www.hamburger-volksbank.de]
17 Jul 2010
## LINKS
[1] http://www.hamburg-energie-solar.de
[2] http://www.hamburg-energie-solar.de
[3] http://www.hamburger-volksbank.de
## AUTOREN
SVEN-MICHAEL VEIT
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