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# taz.de -- Auch dieses Kapitel ist beendet
> ZLB Senat streicht das Bibliotheksprojekt auf dem Tempelhofer Feld. Suche
> nach alternativen Standorten
Klaus Wowereit hat kein Glück mit seinen Lieblingsprojekten: Nach der
gescheiterten Kunsthalle ist nun auch die geplante Zentral- und
Landesbibliothek (ZLB) Geschichte. „Seit Sonntag ist klar, dass die
Standortoption für die ZLB auf dem Tempelhofer Feld weggefallen ist“, sagte
Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) am Montag im Kulturausschuss des
Abgeordnetenhauses. Der Senat sehe ebenfalls „keine Chance“ mehr für einen
der beiden Architekturentwürfe, die nach dem Bauwettbewerb 2013 noch in der
Auswahl waren. Die Planungen für das 300 Millionen Euro teure Vorhaben
würden eingestellt und abgewickelt.
Am Sonntag hatten sich die BerlinerInnen in einem Volksentscheid zur
Zukunft des ehemaligen Flugfeldes mehrheitlich für die Freihaltung des
Areals ausgesprochen. Die vom Senat vorgesehene Randbebauung, darunter die
neue Bibliothek, kann somit nicht realisiert werden. Wowereit, zugleich
amtierender Kultursenator, hatte die Niederlage am Montag eingestanden,
blieb aber dem Ausschuss fern.
Nach Ansicht von Tim Renner müssten das Land Berlin und die Stiftung
Zentral- und Landesbibliothek sowohl in der Standortfrage als auch in
Sachen Bauwerk „nach neuen Lösungen suchen“. Die Zusammenlegung der beiden
bestehenden ZLB-Standorte (AGB und ZLB-Breitestraße) bleibe das Ziel des
Senats. Renner räumte ein, dass auch bestehende Architekturen wie das leere
Terminalgebäude oder andere als ZLB „denkbar“ seien.
Sicher ist, dass sich die Superbibliothek – ob als Neubau oder als
Standort-Ausbau – um Jahre verzögern wird. Während Volker Heller, Vorstand
der Stiftung ZLB, bereits gestern wieder auf einen „eigenen Neubau“ an
anderer Stelle drängte, sprach sich der Kulturstaatssekretär erst einmal
für ein Moratorium, „ein Stillhalten“ in der Sache aus. „Wir schauen uns
jetzt – ergebnisoffen – erst einmal neue Standorte an.“ Außerdem müssten
das Konzept, die Funktionen, Kosten und das Bedarfsprogramm für die
Bibliothek unter die Lupe genommen werden. Wann mit weiteren Entscheidungen
für die ZLB zu rechnen sei, konnte Renner nicht sagen.
Nach der ZLB-Schlappe auf dem Feld forderten am Montag zahlreiche Politiker
ein Umdenken. Die Piratenfraktion schlug als mögliche Alternativen die
Sanierung des Terminals oder den Ausbau eines der bisherigen ZLB-Gebäude
vor. Wolfgang Brauer (Linke) forderte eine transparentere Planungskultur
des Senats.
ROLF LAUTENSCHLÄGER
27 May 2014
## AUTOREN
ROLF LAUTENSCHLÄGER
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