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# taz.de -- Jukebox
> Hail, Hail, Rock ’n’ Roll (und sorg auch für die Alten)
Man muss warnen. Die folgenden Zeilen können ermüden. Nichts Spannendes.
Nur eine Aufzählung von Namen. Um allein mal die Bekannteren zu nennen,
also Eric Burdon und die Animals, die Beatles, Pat Boone, Eddie Cochran,
The Count Bishops, The Downliner Sect, Marianne Faithful, The Flamin
Groovies (na, noch dabei?), Billy Fury, Hollies, Jerry Lee Lewis, Little
Richard, The Milkshakes, Rattles, Searchers, Alvin Stardust (tja!), Vince
Taylor, Ten Years After, The Trashmen (nur die Puste, jetzt ist es nicht
mehr weit!), Bobby Vee, Gene Vincent, Jerry Jeff Walker, Jesse Colin Young.
Die alle haben irgendwann mal „Sweet Little Sixteen“ von Chuck Berry
aufgenommen. Und, nicht zu vergessen natürlich, die Beach Boys, deren Hit
„Surfin U.S.A.“ ja nur ein Cover von Berrys unverwüstlichem Mädel ist (was
die Surfer-Bande zuerst gar nicht zugeben wollte). All die Übersetzungen
des Songs, mit denen man heimatsprachlich das Rocken lernte, sind in dieser
Liste noch gar nicht dabei, und vor allem nicht die Hunderten, Tausenden,
die Millionen Bands, die im Proberaum an „Sweet Little Sixteen“ ihre
Gitarren wetzten und das Lied auf den Kirchweihbühnen dieser Welt gespielt
haben und spielen, wie das ja in dem Lied heißt, They’re really rockin’ in
Boston / In Pittsburgh, Pa. / Deep in the heart of Texas / And round the
Frisco Bay / All over St.Louis / And down in New Orleans, dem Lied von
Chuck Berry. Und das ist ja erst eins von dem Mann. Neben den vielen
anderen, die wieder von den Animals, den Beatles, den Stones und so weiter
gespielt wurden und werden. Chuck Berry. Wer jetzt meint, dass das heute
doch niemand mehr interessieren muss, sollte wissen, dass der auch für ihn
seine Gitarre hingehalten hat. Wer würde denn gern in dem Muff der
Adenauer/Ulbricht-Zeit leben? Wäre ein arg trauriger Rock ’n’ Roll. Chuck
Berry holte einen da raus. Deine Eltern, deine Geschwister, deine Kinder.
Dich!
So einem Mann sagt man nicht, dass er zu alt für die Bühne ist. So ein Mann
darf machen, was er will. Am Sonntag spielt Chuck Berry auf der Zitadelle
Spandau, Beginn 19 Uhr.
Wenn wir dann alle nicht mehr leben und es vielleicht sogar die Erde nicht
mehr gibt, ist Chuck Berry weiter unterwegs. Auf der Datenplatte, die mit
den Voyager-Sonden ins All geschickt wurde, ist sein Song „Johnny B.
Goode“. Etwa 500 Millionen Jahre soll Berrys Botschaft vom armen
Gitarren-Jungen auf dem Weg zum Star durchs Universum kreisen. Seine
Geschichte. So ist das nämlich. THOMAS MAUCH
20 Jul 2007
## AUTOREN
THOMAS MAUCH
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