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# taz.de -- KUNSTRUNDGANG: Brigitte Werneburg schaut sich in den Galerien von B…
Ausgerechnet in „Pavlov’s Lab and Other Rooms“ bei Magnus Müller kam ich
mit dem Experten, also meinem Hund, nicht rein. An einem ganz normalen
Donnerstagnachmittag ist die Galerie kommentarlos zugesperrt. Auf der
Vernissage noch sollten Hunde die Chance haben, ein neues Zuhause zu
finden. Nun gut, ein neues Zuhause braucht mein Hund nicht. Aber Pavlov
interessiert uns. Und sein Labor, wie es die Installation der New Yorker
Fotografin und Bühnenbildnerin Marsha Ginsberg zeigt. Aber um mehr zu
erfahren, muss man wohl die nächste Performance von Davide Levine, Heiko
Kalmbach, Nora Somaini oder anderer in Berlin lebender Theaterregisseure
abwarten. Ja, Pavlov hat das Theater auf den Hund gebracht. Weil seit
Konstantin Sergejewitsch Stanislawski (auf den u.a. auch das Method Acting
zurückgeht) nicht nur Hunde, sondern auch Schauspieler mit Hilfe von Pavlov
konditioniert werden.
Also bewundern wir von der Straße aus das Kunstdisplay vom Sleek Magazine
auf dem Springer-Hochhaus. Gucken hoch und sehen „Dive-By Shooting“ von
Holger Porten, eine ziemlich gewitzte digitale Bildmontage, die die Modelle
des in London lebenden Fotografen zum Schweben bringt. Danach, absolut
irre, Robert Seidels „Dive Painting, #1“, eine digitale Abstraktion, deren
wunderbuntes Farbraster ein Taucher (?) noch kunterbunter zerstört.
Schließlich, bevor wieder die BZ beworben wird, sprechen ein weiblicher und
männlicher Mund einen kurzen Satz, den man glaubt ihren Lippen ablesen zu
können. Kann man, aber nur wenn man Arabisch,Türkisch, Hebräisch, Dari oder
Amharisch beherrscht oder wartet, bis ihn die Protagonisten in Mona Jas und
Holger Frieses Videoloop auf Deutsch sagen, immer schön im Wechsel: „Alles
ist schwarz“ – „Alles ist weiß“. Nicht gerade ein Vorschlag zur Güte.
Marsha Ginsberg, Pavlov’s Lab and Other Rooms: bis 15. September, Di–Sa
12–18 Uhr, Weydinger Str. 10–12, Galerie Magnus Müller sleek public, Sleek
Magazine: bis Ende September, Axel-Springer-Hochhaus, Kochstraße,
Berlin-Mitte
15 Aug 2007
## AUTOREN
Brigitte Werneburg
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