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# taz.de -- Karg-Versponnenes |
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> ■ Pastoraldichtung und waghalsiges Kunstlied: „Cardiophon“ im Wonderw… |
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Es sei schon schlüssig, sagt Cardiophon-Gitarrist Alexander Rischer, in |
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einer Buchhandlung zu spielen. Denn durch die acht Jahre seines Bestehens |
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hindurch zeichnet sich das Hamburger Trio nicht zuletzt durch seinen Umgang |
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mit vorgefundenen Texten aus – gewissermaßen aus Leserperspektive. |
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„Zwischen Barock und James Joyce“, so Rischer, stoßen Cardiophon immer |
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wieder auf inspirierende Vorlagen, sei es Pastoraldichtung, sei es |
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Liebeslyrik, die auf eigentümliche Weise vertont werden: Fahriges, einmal |
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sehr schön als „unlogisch“ bezeichnetes Gitarrenspiel und eine flankierende |
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Blockflöte bilden ein karg-versponnenes Gerüst, inspiriert vom verblüffend |
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gleichgültigen Vortragsgestus so genannter Volkslieder und deren |
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kunstliedhafter Überhöhung. |
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Manch verblüffendes Kleinod ist da zutage gefördert worden: Dialoge mit |
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Lämmern, an Rentiere gerichtete Bitten oder auch bloß ein angebetetes Knie. |
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Den mitunter mehr tapferen denn technisch perfekten Gesang besorgen Corinna |
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Ernst und Frank Lüsing, beide sonst wie Rischer in andere künstlerische |
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Aktivitäten eingebunden. Die gemeinsame Band „ist schon eine verschrobene |
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Liebelei“; und dass man gerade die zweite CD fertig gestellt hat, hat |
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nichts mit professioneller Ambition zu tun. |
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Das Verhältnis zum teils skurrilen Material ist ambivalent, ironisch oder |
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zitathaft wollen Cardiophon dabei aber nicht sein, schon gar nicht |
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„kabarettistisch“, sagt Rischer. Es handele sich um „privatis-tische und |
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dilettantische“ Vertonungen, so „inadäquat“ wie historisch durchaus übl… |
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Neben dem Konzert wird Ralf Randau aus seiner unveröffentlichten |
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„Eichwolf-Minne“ lesen. Ist ja auch ein Buchladen. Alexander Diehl |
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Sonnabend, 17 Uhr, Wonderword (Eppendorfer Weg 76) |
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19 Jan 2002 |
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## AUTOREN |
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Alexander Diehl |
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