Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Talking Mbira
> Spirituelle Seance mit Stella Chiweshe aus Simbabwe in der ufafabrik
Der Klang der Mbira ist halluzinierend, kreisend, meditativ. Er entführt
die Zuhörer in eine Welt, in der die Zeit keine Rolle mehr spielt. Die
Stücke sind lang, das Instrument klingt immer besser, je wärmer es wird.
Die Mbira ist ein Daumenklavier aus platt geschlagenen Nägeln, Muscheln und
Kronkorken.
Stella Chiweshe aus Simbabwe ist als weibliche Mbira-Spielerin eine
Besonderheit in ihrem Land. Als sie in den 60er-Jahren das Instrument
erlernte, war das Spiel auf der Mbira ausschließlich den Männern
vorbehalten. Sie setzte sich über diese konservative Haltung hinweg und
spielte zunächst auf Familienfesten, traditionellen Regen-Zeremonien und
anderen Ritualen. Die Pop-Arrangements eigener Mbira-Kompositionen machten
sie über die Grenzen Afrikas hinaus bekannt. „Wenn ich singe, erzähle ich
das, was ich sehe und fühle. Ich singe das, was ich in meinen Visionen
sehe, an einem weit entfernten Ort …“ Das Mbira-Spiel geht über den bloßen
Wohlklang der mit ihr erzeugten Töne weit hinaus: Mit den tranceartigen
Klängen wird Kontakt zu Geistern und Ahnen aufgenommen und das Spiel soll
eine heilende Wirkung auf die Zuhörer haben. „Denken Sie nicht darüber
nach, was ein Mbira-Spieler singt, konzentrieren Sie sich auf die Klänge“
rät sie ihrem Publikum, und das zu Recht: Der intuitive Zugang zu Stella
Chiweshes Musik macht ein Textverständnis tatsächlich überflüssig. Man
hört, lässt wirken und gibt sich hin. Heute Abend haben wir die seltene
Gelegenheit dazu. SUK
20 Mar 2002
## AUTOREN
SUK
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.