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# taz.de -- Olympia – Kanu, Sprint: Drei fabelhafte letzte Plätze
> Kanuten, Herrschaften, so geht das nicht! Gut und schön: Medaillenvorgabe
> is' eh verfehlt. Aber das ist doch kein Grund, sich jetzt hängen zu
> lassen!
Bild: Lisa Carrington holt im Kajak-Einer über 200 Meter die erste Goldmedaill…
Die Startbedingungen: Die 200-Meter Sprints sind zum ersten Mal olympisch.
Als vor drei Jahren klar wurde, dass die Distanz bei den Spielen dabei sein
würde, stellten die Briten ihr Training um und fokussierten auf den Sprint.
Sie übernahmen die Trainingsmethoden von den Leichtathleten, Bahnradfahrern
und Schwimmern. Sie gehen als klare Favoriten ins Rennen.
Es sind raue Bedingungen auf dem Dorney Lake in Eton. Raue im doppelten
Wortsinn: Es gibt leichten Gegenwind, das ist perfekt für den Potsdamer
Ronny Raue, denn der Mann hat Kraft. Er steigt heute zweimal ins Boot:
Allein, im Kajak Einer und mit seinem Teamkollegen Jonas Ems im
Kajak-Zweier. Sebastian Brendel (Kanadier-Einer, [1][Goldmedaillengewinner]
über die 1.000 Meter) und Silke Hörmann treten im B-Finale der Kajak-Einer
an.
Die Entscheidungen:
Kajak-Einer (Männer): Kraftvoll kommt das Feld vom Start los, nur Ronny
Raue ist leicht verzögert. Auf der Hälfte der Strecke fällt das Feld
auseinander, zwei Bootspitzen schieben sich nach vorne, aber wo ist Raue?
Erst in der Totale wird sichtbar, dass der Potsdamer nur schwerfällig
hinterherkommt. Und so bleibt es bis zum Ziel. Als Erster überfährt der
Brite Ed McKeever (Gold) die Ziellinie, als Zweiter der Spanier Saul
Craviotto Rivero (Silber) und als Dritter der Kanadier Mark de Jonge
(Bronze). Raue kommt als Letzter ins Ziel.
Kanadier-Einer (Männer): Ganz schön wacklig! Mit einem Bein kniend, das
andere aufgestellt, graben sich die acht Teilnehmer in ihren schmalen
Booten durch den Wellengang. Die Osteuropäer machen das am besten. Gold
holt Juri Tscheban (Ukraine), Silber Jevgenij Shuklin (Litauen) und Bronze
Iwan Schtyl (Russland).
Kajak-Einer (Frauen): Hier wird das Folgen schwierig. Unter den acht
Teilnehmerinnen sind vier Favoritinnen. Zwei Teresa Portelas – eine aus
Spanien, eine aus Portugal – da fällt es selbst dem Kommentator schwer, den
Überblick zu wahren. Und dann wird das auch noch so knapp am Schluss. Ein
dichtes Feld nähert sich dem Ziel, zaghaft schieben sich da drei
Bootsspitzen nach vorne. Lisa Carrington aus Neuseeland gewinnt Gold,
Zweite wird Inna Osypenko-Radomska (Ukraine) und Bronze geht an Natasa
Douchev-Janics (Ungarn).
Kajak-Zweier (Männer): Letzte Medaillenchance für die deutschen Kanuten.
Und? Versemmelt! Da gibt es nicht viel rumzudiskutieren: Startschuss, das
russiche Duo flitzt nach vorne, unschlagbarer Abstand. Silber holt das
weißrussische Duo, Bronze geht an die Briten. Raue und Ems werden Letzte.
Das Drama: Kajak-Zweier (Männer), B-Finale: Es sind längt alle im Ziel, die
Gesichtskrämpfe haben sich schon wieder zu einem Lächeln gelöst, aber ein
Boot fehlt. Wo sind die Rumänen? Eben waren sie doch noch da?! Zehn
Sekunden später als der Rest schippern zwei gut gelaunte Rumänier ins Ziel.
Probleme mit dem Boot? Verpaddelt? Das weiß zu diesem Zeitpunkt keiner. Die
Rumänen nehmen's gelassen. So sehen Verlierer aus!
Die Schlussfolgerung: Die [2][Medaillenvorgabe] is' eh verfehlt. Jetzt ist
wohl auch die Siegesserie der deutschen Kanuten wohl vorbei.
Und sonst?
Auch Sebastian Brendel und Silke Hörmann, die [3][die Qualifikation nicht
geschafft] hatten und im B-Finale antreten, werden komplett durchgereicht:
Sebastian Brendel wird Letzter im Kanadier-Einer. Kratzt ihn wahrscheinlich
wenig, schließlich hat er schon eine Goldmedaille im [4][Kanadier-Einer
über 1000 Meter]. Silke Hörmann wird Vorletzte im Kajak-Einer.
11 Aug 2012
## LINKS
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[4] /Olympia-Kanu/!99135/
## AUTOREN
Anne Fromm
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## TAGS
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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