# taz.de -- Luxemburger sagen klar Nein zu Reformen | |
> LUXEMBURG Ausländer erhalten auch nach langjährigem Aufenthalt kein | |
> Wahlrecht für das Parlament | |
LUXEMBURG dpa | Die Luxemburger haben dreimal Nein gesagt. 78 Prozent gegen | |
das Wahlrecht von Ausländern auf nationaler Ebene, 81 Prozent gegen eine | |
Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre, 70 Prozent gegen eine Begrenzung des | |
Mandats von Ministern auf zehn Jahre: Drei wichtige Vorschläge der | |
Regierung für eine spätere Verfassungsreform wurden bei einem Referendum in | |
gnadenloser Klarheit versenkt. | |
Vor allem der Versuch, das kleine Großherzogtum zum ersten EU-Land zu | |
machen, in dem Ausländer auch an den nationalen Parlamentswahlen teilnehmen | |
dürfen, scheiterte. „Dass der Prozentsatz der Ja-Stimmen so niedrig sein | |
würde, haben wir nicht erwartet“, sagte eine enttäuschte Laura Zuccoli von | |
der Plattform für Migration und Integration (Minte). Premierminister Xavier | |
Bettel kündigte an, die Bemühungen um die „Integration nichtluxemburgischer | |
Einwohner“ fortzusetzen – im Gespräch sind neue Regeln für die | |
Einbürgerung. Tatsächlich befindet sich das nach Malta zweitkleinste Land | |
der EU in einer besonderen Lage: 45 Prozent der rund 550.000 Einwohner sind | |
Ausländer. In manchen Orten sind Luxemburger eine Minderheit. In Larochette | |
im Kanton Mersch zum Beispiel sind nur noch 32 Prozent der Einwohner | |
Luxemburger: Dort lehnten denn auch 73 Prozent der Wähler das | |
Ausländerwahlrecht ab. | |
9 Jun 2015 | |
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