# taz.de -- Neue Webseite www.fragdenstaat.de: Recht auf Transparenz stärken | |
> Der Umgang mit dem Recht auf Information ist für viele noch nicht | |
> selbstverständlich. Die Website www.fragdenstaat.de soll BürgerInnen | |
> helfen, das zu ändern. | |
Bild: Die Webseite soll den BürgerInnen zeigen, wie sie zu ihren Informationen… | |
BERLIN taz | Den BürgerInnen soll es künftig leichter fallen, die Arbeit | |
von Behörden und Ministerien zu überprüfen. Dafür sorgt seit Montag die | |
Internetplattform [1][www.fragdenstaat.de]. | |
Die Webseite klärt über das Bürgerrecht auf Transparenz auf. Denn | |
inzwischen gibt es dazu auf Bundesebene drei Gesetze: das | |
Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG), das Verbraucher- und das | |
Umweltinformationsgesetz. Die Netzplattform will zudem die Hürden für neue | |
Anfragen senken: Suchmasken helfen den Menschen heraus zufinden, an welche | |
Behörde sie ihren Antrag auf Auskunft wie am besten richten. | |
Alle Anfragen und die Antworten darauf werden veröffentlicht - so wollen | |
die Plattformbetreiber vermeiden, dass die Ämter doppelt antworten müssen | |
und die Ergebnisse breiter streuen. Getragen wird die Initiative von elf | |
Organisationen, darunter Transparency International, Mehr Demokratie und | |
die Open Knowledge Foundation. | |
Nach dem IFG, das seit 2006 gilt, hat die Bevölkerung ein Recht darauf, | |
dass ihnen öffentliche Stellen des Bundes grundsätzlich alle Dokumente | |
bereit stellen müssen. Zurückhalten dürfen die Ämter nur Informationen, die | |
Geschäftsgeheimnisse enthalten oder die öffentliche Sicherheit gefährden | |
könnten. | |
Doch so selbstverständlich scheint den Menschen hierzulande das Recht auf | |
Auskunft noch nicht zu sein. Während in Großbritannien 2010 rund 44.000 | |
Anfragen an staatliche Behörden gestellt wurden, waren es in Deutschland | |
erst rund 1.600, informierten die Plattformbetreiber. Allein 5.200 Anfragen | |
erfolgten auf der Insel über die Webseite [2][whatdotheyknow.com], an der | |
sich die deutschen Betreiber orientieren. "Informationsfreiheit ist im 21. | |
Jahrhundert eine Selbstverständlichkeit. Sie ermöglicht Rechenschaft und | |
Kontrolle und ermächtigt den Bürger", erklärt Christian Humborg von | |
Transparency International. | |
Auch elf Bundesländer haben sich mittlerweile eigene | |
Informationsfreiheitsgesetze gegeben. Leer gehen die Bewohner Bayerns, | |
Hessens, Niedersachsens und Sachsens aus. Als zwölftes Land plant die | |
grün-rote Koalition Baden-Württembergs ein Transparenz-Gesetz. Frühestens | |
ab Mitte 2012 werde man das Vorhaben angehen, hieß es aus dem | |
Innenministerium. | |
1 Aug 2011 | |
## LINKS | |
[1] http://fragdenstaat.de/ | |
[2] http://www.whatdotheyknow.com/ | |
## AUTOREN | |
Eva Völpel | |
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