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# taz.de -- Erdbeben erschüttert Belene
> ATOMKRAFT Warnungen bestätigt: Am geplanten Standort für den neuen
> RWE-Reaktor bebt die Erde
BERLIN taz | Die Pläne des Energiekonzerns RWE, im bulgarischen Ort Belene
ein neues Atomkraftwerk zu errichten, sind am Wochenende buchstäblich
erschüttert worden: In der Nacht zum Sonntag gab es in der Region ein
Erdbeben.
Nach Angaben des Rumänischen Instituts für Geophysik ereignete sich das
Beben der Stärke 5,3 in der Provinz Vrancea, rund 120 Kilometer nordöstlich
der Hauptstadt Bukarest. Die Erschütterungen wurden auch in Bukarest und
anderen Städten wahrgenommen. Menschen kamen nach ersten Berichten nicht zu
Schaden. An einigen Orten rannten Bewohner aber in Panik aus ihren Häusern,
als die Möbel zu wackeln begannen. Das jüngste Beben weckt Erinnerungen an
das bisher schwerste Erdbeben in der Region, bei dem im Jahr 1977 insgesamt
bis zu 2.000 Menschen in Bulgarien und Rumänien ums Leben kamen.
Umweltschützer und zunehmend auch Investoren warnen vor dem Bau eines
Atomkraftwerks in dieser Region. Der geplante Standort Belene liegt nahe
der bulgarischen Städte Shvistov und Nikopol, die an der Donau liegen und
vom Beben am Wochenende am stärksten betroffen waren.
Nicht nur in Deutschland wächst der Druck auf RWE; auch in Bulgarien gibt
es Protest. „Das jüngste Beben ist eine Warnung an RWE. Der Konzern muss
sich umgehend aus diesem Projekt zurückziehen“, sagte die bulgarische
Umweltschützerin Albena Simeonova. Das Komitee für ökologischen und
wirtschaftlichen Schutz der Stadt Shvistov verbreitete eine Deklaration
gegen das gelante AKW.
RWE äußerte sich auf Anfrage nicht zur Sicherheit des Standorts. Der
Energiekonzern hatte auf seiner Hauptversammlung am 22. April erstmals
seismische Studien für Belene angekündigt. „Hier dokumentiert der Konzern
das volle Ausmaß seiner Inkompetenz“, sagt Heffa Schücking,
Geschäftsführerin der Organisation Urgewald. Seismische Studien müssten am
Anfang und nicht am Ende des Planungsprozesses stehen, erklärt sie. NORA
TYUFEKCHIEVA
28 Apr 2009
## AUTOREN
NORA TYUFEKCHIEVA
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