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# taz.de -- Ukraine unter russischem Dauerbeschuss
> Mindestens vier Tote in Kyjiw, tausend Gebäude sind beschädigt. Die Suche
> nach Vermissten läuft
Von Anastasia Rodi
In der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw wird immer noch aufgeräumt, nachdem
Russland in der Nacht zum Sonntag die Ukraine erneut mit Drohnen und
Raketen angegriffen hatte. Dabei setzte Russland fast 600 Drohnen und 48
Raketen ein. Das Hauptziel war erneut Kyjiw. Der Angriff dauerte etwa zwölf
Stunden, vier Menschen wurden getötet. Laut der Stadtverwaltung wurden etwa
tausend Gebäude beschädigt oder zerstört. Dazu gehört das Institut für
Kardiologie, bei dessen Beschuss eine Krankenschwester und ein Patient
starben.
Unter den Opfern ist auch eine zwölfjährige Schülerin. Eine russische
Drohne, die etwa 90 Kilogramm Sprengstoff geladen hatte, schlug genau
zwischen dem dritten und vierten Stock eines fünfstöckigen Wohnhauses ein.
Das Mädchen schlief in einer der Wohnungen. Ihre Mutter befindet sich im
Krankenhaus, ihr Zustand ist kritisch. Die Trümmer werden immer noch nach
Vermissten durchsucht.
In einem Vorort von Kyjiw wurden eine ganze Straße sowie ein Wohnkomplex
mit Einfamilienhäusern zerstört. Kaplan Mark Sergejew wohnte mit seiner
Familie in einem der zerstörten Wohnhäuser: „Ich bin aufgewacht, weil ein
Schrank auf mich gefallen ist. Meine Frau schrie, ich solle ins
Schlafzimmer zu den Kindern rennen. Überall waren Rauch und zerbrochenes
Glas. Ich rief meinen ältesten Sohn und er schrie zurück: „Papa, wir
leben“, berichtet er.
Von dem Angriff war auch die polnische Botschaft betroffen: Ein Teil der
Rakete durchschlug das Dach des Gebäudes. Die Botschaft teilte mit, dass
dies keinen Einfluss auf ihre Arbeit haben werde. Das russische
Verteidigungsministerium kündigte hochpräzise Schläge gegen Objekte des
ukrainischen Militärindustriekomplexes und Flugplätze an und gab an, die
Schläge hätten ihre Ziele erreicht.
In mehreren Bezirken Kyjiws wurden insgesamt 13 Menschen verletzt, im
ganzen Land waren es über 80. Mehr als 40 der Verletzten sind Bewohner
eines Hochhauses in Saporischschja. Dort ist ersten Informationen zufolge
eine russische Rakete direkt eingeschlagen.
In der Nacht zum Montag kam es in der Ukraine erneut zu Explosionen. In den
Regionen Dnipropetrowsk und Sumy griffen russische Drohnen zivile
Infrastruktur an. „Moskau will weiter Krieg führen, töten und verdient
daher den härtesten Druck der Welt. Jeder, der Frieden will, sollte die
Bemühungen von Präsident Trump unterstützen und alle russischen Importe
stoppen“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Gegenüber
Fox News erklärte US-Vizepräsident J. D. Vance, Moskau habe in den letzten
Wochen bilaterale Treffen mit der Ukraine sowie trilaterale Treffen mit
einem US-Vertreter abgelehnt.
30 Sep 2025
## AUTOREN
Anastasia Magasowa
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