| # taz.de -- herzensort: Wer hockt, gewinnt | |
| Ungewohnt nah fühlen sie sich an, die glatten Oberflächen und Fliesen der | |
| Klokabine. Mein Hintern schwebt nur Zentimeter über dem im Boden | |
| eingelassenen Keramikbecken, meine Knie sind in einem maximal spitzen | |
| Winkel gebeugt. Erst hier, auf dem öffentlichen Hockklo hinter einem | |
| Rathaus irgendwo in Südfrankreich, merke ich, wie toll und vor allem | |
| hygienisch diese Art von Toiletten doch sind. Natürlich können auch sie | |
| mal dreckig sein, doch anders als auf einer Sitztoilette berühre ich in der | |
| Hocke nichts. Und wie oft habe ich mich geekelt über verdreckte | |
| Kloschüsseln, die für meine 1,64 Meter zu hoch waren, um sich mit Abstand | |
| darüber zu positionieren. | |
| Seit meiner Erfahrung in Südfrankreich wünsche ich mir also auch in | |
| Deutschland mehr Hockklos, auch wenn Sitzklos für Menschen mit | |
| eingeschränkter Beweglichkeit unabdingbar bleiben. Wenn man kann, sollte | |
| man aber sowieso häufiger hocken, denn es ist gesund und birgt | |
| physiologische Vorteile für Rücken, Verdauung und Klogang. Wer im Alltag in | |
| der Kniebeuge verharrt, profitiert davon auch im Alter – und was ist | |
| alltäglicher als der Gang zum Klo? Adefunmi Olanigan | |
| 18 Oct 2025 | |
| ## AUTOREN | |
| Adefunmi Olanigan | |
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