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# taz.de -- Harte Prüfung zum Auftakt
> Die Fußballprofis von Eintracht Frankfurt starten gegen Galatasaray
> Istanbul in die Champions League. Die Türken treten mit immens
> verstärktem Team und großem Fananhang an
Aus Frankfurt Frank Hellmann
Jede Menge Emotionen werden in diesem Spiel sein. Wenn Eintracht Frankfurt
gegen Galatasaray Istanbul in die Champions League startet (Donnerstag 21
Uhr/DAZN), ist das schon wegen der vielen Gästefans garantiert. Die Hessen
werden vor Anpfiff nun noch ihre Identifikationsfigur Kevin Trapp ehren,
die sich im Sommer in Richtung Paris verabschiedete. 383 Pflichtspiele im
Zeichen des Adlers sollen eine Würdigung erfahren. Der Torhüter war
schließlich eine prägende Figur vieler magischer Nächte, die in dem
Europa-League-Triumph 2022 von Sevilla gipfelten.
Europapokalpartien decken ein besonderes Spektrum für den Klub ab, aber nie
war die Dichte an Topspielen größer als jetzt in der Ligaphase der
Königsklasse. Der Bundesliga-Dritte hat aus deutscher Perspektive die
härtesten Prüfungen erwischt. Es warten noch Auswärtsauftritte bei Atletico
Madrid, SSC Neapel und dem FC Barcelona, dazu Heimpartien gegen FC
Liverpool und Atalanta Bergamo.
Eine klare Vorgabe fürs Weiterkommen hat Sportvorstand Markus Krösche erst
gar nicht formulieren wollen: „Wir wollen eine gute Saison spielen, uns mit
den Besten Europas messen und eine gute Leistung und unseren Fußball auf
den Platz bringen – dann werden wir sehen, für wie viele Punkte es reicht.“
Er sehe für den Klub „nur Chancen, keine Risiken“. Bei der bisher letzten
Teilnahme 2022/2023 erreichte die Eintracht das Achtelfinale, wo allerdings
Italiens Meister Neapel deutlich die Grenzen aufzeigte.
„Wir wollten Champions League, wir haben Champions League bekommen – wir
freuen uns darauf“, fasste Krösche zusammen. Erst im Januar 2026 geht es zu
Qarabağ Ağdam und am letzten Spieltag gegen die Tottenham Hotspur, gegen
die sich die Eintracht im Frühjahr so unglücklich im
Europa-League-Viertelfinale verabschiedete. Damals verschuldete
Torwart-Hoffnung Kauã Santos mit einem riskanten Einsteigen den
entscheidenden Elfmeter und riss sich das Kreuzband, sodass der aus Bremen
geholte Trapp-Nachfolger Michael Zetterer jetzt sein Champions-League-Debüt
gibt. „Meine Karriere war nicht der klassische Weg. Da waren ein paar
Dellen drin“, sagte der 30-Jährige. Deswegen sei er „umso dankbarer und
wertschätzender“, ein solches Highlight zu erleben: „Auf Vereinsebene ist
es das Größte, was man erreichen kann.“
Und wo kann die Qualität dieses vielversprechenden Kaders besser abgefragt
werden als auf der Bühne der Besten? Hier zeigt sich, wie weit Talente wie
Can Uzun, Nnamdi Collins oder Nathaniel Brown in ihrer Entwicklung oder wie
durchsetzungsstark die Neuzugänge Ritsu Doan und Jonathan Burkardt sind.
Der mit 88 Millionen Euro Ablöse versüßte Verkauf von Hugo Ekitiké zum FC
Liverpool hat eine Lücke im Angriff gerissen, denn der flinke Franzose
machte mit seiner Finesse häufig den Unterschied aus.
Der 25-fache türkische Meister und aktuelle Tabellenführer hat vor dieser
Saison mächtig investiert, für die türkische Rekordsumme von 75 Millionen
Euro den zuvor ausgeliehenen Torjäger Victor Osimhen aus Neapel fest
verpflichtet, dazu Leroy Sané vom FC Bayern unter Vertrag genommen und auf
den letzten Drücker auch noch den ehemaligen Nationalmannschaftskapitän
İlkay Gündoğan von Manchester City losgeeist. Der 34-Jährige soll der
Gestalter bei den Gelb-Roten werden.
Vierstellige Preise in den Ticket-Foren werden aufgerufen. Viele
türkischstämmige Bürger wollen beim Gastspiel in Frankfurt dabei sein,
sodass sich eine Herausforderung auch auf den Rängen ankündigt. Ob der
ansonsten so große Heimvorteil der Eintracht an diesem Europapokalabend zum
Tragen kommt, kann bezweifelt werden.
18 Sep 2025
## AUTOREN
Frank Hellmann
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