# taz.de -- das medienhaus an der friedrichstraße: Wer bin ich neuerdings? | |
> Muss ich jetzt für das sein, wogegen ich immer war? In der neuen taz | |
> FUTURZWEI argumentieren und streiten dazu etwa Maja Göpel, Richard David | |
> Precht, Aladin El-Mafaalani und Harald Welzer | |
Bild: Einblick ins Heft: Mehrfach sorgte Jette Nietzard für mediale Furore. Pa… | |
Von Peter Unfried | |
Das Magazin, mit dem Positionen nicht einfach immer weiter behauptet, | |
sondern infrage gestellt werden, ist die taz FUTURZWEI. Damit sie nachher | |
gestärkt aus dem Streit hervorgehen oder verändert werden, da sie uns nicht | |
haltbar erscheinen. Das gilt speziell für die neue Ausgabe „Wer bin ich?“. | |
Müssen wir jetzt für Dinge sein, gegen die wir immer waren? Etwa | |
Kriegstauglichkeit, Produktion klimaschädlicher Waffen, Umverteilung in den | |
Verteidigungshaushalt, weniger für alle in einer womöglich unausweichlichen | |
Rezessionsgesellschaft, Tolerierung eines Stopps der emanzipatorischen | |
Moderne und vieles mehr. | |
Und muss man inzwischen hoffen, dass Retropolitik der neuen Bundesregierung | |
nicht scheitert, weil sonst die AfD kommt? Also ein struktureller | |
Zusammenbruch nicht verhindert, aber wenigstens verzögert wird? Die Antwort | |
ist hier definitiv nicht Ja, aber auch nicht einfach Nein, dieses Nein muss | |
tief und differenziert sein. | |
In der neuen Ausgabe des Magazins für Zukunft und Politik prallen in diesen | |
Fragen sehr konträre Positionen aufeinander, hier der Philosoph Richard | |
David Precht, der sich „noch nie vor Russen gefürchtet hat“, dort unser | |
Herausgeber Harald Welzer, der bereit ist, Dinge anders zu denken, weil der | |
schöne Rahmen nicht mehr da ist, innerhalb dessen er bequem kritisieren | |
konnte. taz-FUTURZWEI-Kolumnistin Maja Göpel schaut noch mal ganz anders | |
drauf und will von den liberaldemokratischen Parteien einen Entwurf, wer | |
wir angesichts der neuen Lage in der „Mitte der Gesellschaft“ sind. | |
Chefredakteur Peter Unfried hat grundsätzlich umgedacht, weil die | |
Mehrheitsfähigkeit für die postfossile Zukunft nicht zugenommen hat, wie er | |
sich das so schön dachte, sondern abgenommen. Und der Soziologe Aladin | |
El-Mafaalani warnt davor, dass Linke jetzt alles über den Haufen werfen. | |
Von „Bundeswehr scheiße“ zu „Whatever it takes“ zu wechseln und alles … | |
das wir nicht haben, in Rüstung zu stecken, sei eine „Überreaktion“. | |
Es kracht ziemlich in diesem Heft, die Funken sprühen, aber immer mit der | |
Absicht, dass am Ende jede Leserin, jeder Leser für sich die Frage | |
beantworten kann: Wer bin ich neuerdings, wenn ich bestimmte Dinge anders | |
sehe, die meine politische Identität ausgemacht haben – und wer bin ich, | |
wenn ich sie eben nicht anders sehe? | |
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14 Jun 2025 | |
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## AUTOREN | |
Peter Unfried | |
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