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Bild: Das Modell von 1939 zeigt die Zukunft als Wolkenkratzer und Autobahnen
Die Weltausstellung 1939 in New York, USA, wollte unter dem Motto „The
World of Tomorrow“ in die Zukunft blicken. Möglich war das unter anderem
durch ein gigantisches Miniaturmodell mit mehr als 500.000 Gebäuden und
Häusern, über einer Million Bäumen und mehr als 50.000 motorisierten
Fahrzeugen: Futurama. Die Besucher:innen sitzen hinter Glasscheiben und
bestaunen Wolkenkratzer, mehrspurige Straßen und immerhin ein paar
Grünflächen. Die Zukunftsvision, die Ende der 1930er-Jahre in Amerika einem
internationalen Publikum vorgestellt wurde, war allerdings gar nicht so
visionär. Wegweisend war lediglich die Idee eines Autobahnnetzes, das die
Städte der USA in nie gekannter Reisegeschwindigkeit miteinander verbindet
– mit dem Auto, wenn man eines hat, versteht sich. Diese Einschränkung
verwundert kaum: Futurama wurde im Pavillon des US-Autoherstellers General
Motors gezeigt.
Das Modell des amerikanischen Industriedesigners Norman Bel Geddes blickt
in gewisser Weise nicht nur, wie von ihm angekündigt, 20 Jahre in die
Zukunft, sondern ist auch heute noch aktuell. Autohersteller und die damit
verbundene Infrastruktur bestimmen, wie der öffentliche Raum auszusehen
hat. Um von mehr Autobahnen zu träumen, braucht es im Autoland Deutschland
heute keine Weltausstellung. Im Berliner Osten soll sich der Weiterbau der
A 100 direkt in den Wohnbezirk Friedrichshain schlängeln, in Mittelhessen
wurde erst vor wenigen Wochen ein neues Teilstück der A 49 eingeweiht, das
durch ein Trinkwasserschutzgebiet verläuft. Zukunftsvisionen können sich
in der Zukunft auch als Dystopie entpuppen. Yannik Achternbosch
17 May 2025
## AUTOREN
Yannik Achternbosch
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