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# taz.de -- Chile Spätzünder mit Potenzial
Chile hat eine der besten Voraussetzungen für die Produktion von
Solarstrom: Die Atacama-Wüste im Norden des Landes bekommt so viel
Sonnenlicht wie kein anderer Ort auf der Welt. Die dünn besiedelte Region
umfasst mehr als 100.000 Quadratkilometer. Solaranlagen auf nur einem
Fünftel der Fläche könnten rechnerisch den gesamten Strombedarf Südamerikas
abdecken.
Noch im Jahr 2014 machte Solarstrom nur 1 Prozent des Strommixes aus.
Dominiert wurde die Stromproduktion von Kohle- und Gaskraftwerken, die aber
von Rohstoffimporten abhängig waren. Erst kurz vorher hatte ein Exportstopp
von Gas aus Argentinien die Stromproduktion empfindlich getroffen. Die
Strompreise waren so hoch wie nirgendwo sonst in Südamerika. Solarstrom aus
dem sonnenreichen Norden kam zudem nicht im dichter besiedelten Süden an,
da die Regionen zwei getrennte Stromnetze hatten.
Mit breiter Beteiligung aus der chilenischen Bevölkerung reformierte die
Regierung 2015 ihre Energiepolitik. Die Abhängigkeit von importierter Kohle
und Gas solle abgebaut werden, hieß es in der neuen energiepolitischen
Agenda 2050. Stattdessen solle Chile eine globale Führungsrolle beim
Solarstrom einnehmen. Bis 2030 will das Land 80 Prozent des Stroms aus
erneuerbaren Quellen erzeugen und bis 2050 klimaneutral werden.
Inzwischen macht Solarenergie 20 Prozent des chilenischen Strommixes aus,
während der Anteil von Kohle und Gas seit mehreren Jahren sinkt. Jedes Jahr
sind in der [1][Atacamawüste] große neue Solaranlagen entstanden. Und erst
im vergangenen Sommer ging eine Anlage ans Netz, die genug Strom
produziert, um eine halbe Million Haushalte zu versorgen – das ist jeder
zwölfte Haushalt im Land. 2019 wurden die zwei ehemals getrennten
Stromnetze zudem verbunden. Jetzt kann der Solarstrom aus dem Norden in
großen Mengen in den Süden transportiert werden.
12 Apr 2025
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## AUTOREN
Lalon Sander
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