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# taz.de -- Streit um den richtigen Schnitt
> Türkische Fußballer demonstrierten bei einem Spiel gegen den
> Kaiserschnitt. Das passt zu einer Kampagne der Regierung. Es gibt scharfe
> Kritik
Ein Banner von Fußballern über vaginale Geburten sorgt in der Türkei für
Empörung. Im Super-League-Spiel Sivasspor gegen Fenerbahçe Istanbul traten
Spieler von Sivasspor mit einem Transparent mit der Aufschrift „Das
Natürliche ist eine normale Geburt“ auf den Platz. Darunter war zu lesen:
„Ein Kaiserschnitt ist nicht natürlich, solange er medizinisch nicht
notwendig ist.“
Zahlreiche User:innen, Politiker:innen und Frauenorganisationen
empörten sich über den Auftritt. Die Kampagne sei einseitig, sexistisch und
unwissenschaftlich. Die türkische Ärztekammer schrieb, die Art der Geburt
sei eine Entscheidung, die nur von der Frau und dem Arzt getroffen werden
könne. Gökçe Gökçen von der größten türkischen Oppositionspartei CHP
schrieb auf X: „Als ob alle Probleme im Lande vorbei wären, sagen männliche
Fußballer den Frauen, wie sie gebären sollen. Meine Herren, wenn ihr eines
Tages entbindet, könnt ihr eine „normale Geburt“ haben, wie ihr wollt.“
Das Gesundheitsministerium hatte vor einigen Monaten eine Kampagne gegen
den Kaiserschnitt gestartet. In dem Plan steht, mit der Verringerung der
Bauchgeburten wolle man dafür sorgen, „normale Geburten zu fördern und das
Bevölkerungswachstum auf einem nachhaltigen Niveau zu halten“. Ein
Kaiserschnitt setze Mutter und Kind einem großen Risiko aus, so das
Ministerium.
Erdoğan hat 2025 zum „Jahr der Familie“ erklärt. Neben dem Kampf gegen
LGBTQ ist auch das Antreiben der Geburtenrate erklärtes Ziel.
Medizinerinnen unterstellten der Regierung, mit dem Plädoyer gegen den
Kaiserschnitt dafür sorgen zu wollen, dass Frauen in kürzerer Zeit mehr
Kinder bekämen. (dpa)
16 Apr 2025
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