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# taz.de -- Felßner schmeißt hin
> Der Bauer und Landwirtschaftslobbyist galt als wahrscheinlicher nächster
> Bundesagrarminister. Nach Protesten auf seinem Hof will er nicht mehr
Der Wunschkandidat von CSU-Chef Markus Söder für das Amt des
Bundesagrarministers gibt auf: Bayerns Bauernpräsident Günther Felßner
zieht sich aus dem Rennen zurück. Das teilte der CSU-Politiker Felßner
überraschend in einer persönlichen Erklärung in München mit. Vorausgegangen
waren breite Proteste von Umwelt- und Tierschützer*innen gegen Felßners
mögliche Kür, die am Montag in einer Aktion auf Felßners Hof gipfelten:
Aktivist*innen der Organisation „Animal Rebellion“ protestierten direkt
auf dem Gelände – die Polizei ermittelt nach Angaben eines Sprechers wegen
Verdachts auf Hausfriedensbruch.
Söder muss sich damit einen neuen Ministerkandidaten suchen. Er hatte
Felßner, der seit 2022 Präsident des Bayerischen Bauernverbands und seit
2023 auch Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands ist, schon zum
Wahlkampfauftakt im November als CSU-Wunschkandidaten für das Amt des
Bundesagrarministers präsentiert.
Der 58-Jährige blieb dafür auch gesetzt, als er den Bundestagseinzug über
die CSU-Landesliste verpasste. Zuletzt sah es so aus, als wäre die
Personalie auch schon von CDU-Chef Friedrich Merz abgesegnet. Von der SPD
war bislang kein gesteigertes Interesse an dem Ressort bekannt. Felßners
Kür galt damit mindestens als sehr wahrscheinlich.
Gleichzeitig gewannen Proteste gegen Felßners möglichen Karrieresprung an
Fahrt. Das Argument: Felßner ist ein verurteilter Umweltsünder. Der
Landwirt akzeptierte vor einigen Jahren einen Strafbefehl wegen Boden- und
Gewässerverunreinigung. Es ging dabei um die Einleitung von Sickerwasser
aus Silos in den Boden.
Zudem starteten die Organisation Campact und das Umweltinstitut München
jeweils Online-Petitionen gegen eine Ernennung Felßners zum
Bundesagrarminister: Felßner vertrete einseitig die Interessen der
Agrarindustrie, er wolle Klimaschutzmaßnahmen abschaffen und leugne die
Gefährdung der Artenvielfalt durch Pestizide.
Als mögliche Ersatzkandidatin wird nun vereinzelt schon die bayerische
Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gehandelt. Die personelle
Besetzung der Ministerposten steht aber am Ende der
Koalitionsverhandlungen. (dpa)
26 Mar 2025
## AUTOREN
Henning Giesen
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