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1 Es ist immer noch Merz
Was wurde in all den Jahren nicht alles über Friedrich Merz geschrieben: zu
rechthaberisch, zu retro und zu rechts, um jemals wirklich populär zu
werden. Das war zwar alles richtig. Und trotzdem ist der linke
Lieblingsfeind weiter auf dem Weg ins Kanzleramt – mithilfe von
[1][Schulden, SPD und Grünen, ausgerechnet]. Merz scheint doch flexibler zu
sein als viele dachten, die ihm nichts zutrauten, weil sie ihre eigene
Abneigung mit einer Analyse der Machtverhältnisse verwechselten. Das könnte
eine Lehre sein. Aber, wer weiß, vielleicht stolpert Merz ja doch noch im
April.
2 Olympia wird weiblich
In einer Welt, in der neben unserem Oldtimer Merz noch viel schlimmere alte
Säcke wie Trump, Putin und Xi den Ton angeben, wirkt die Nachricht sehr
erfrischend, dass eine der ältesten Männerbastionen gefallen ist und das
Internationale Olympische Komitee zum ersten Mal von einer Frau geführt
wird. Kleiner Wermutstropfen: [2][Kirsty Coventry] aus Simbabwe war die
Favoritin des bisherigen IOC-Chefs Thomas Bach, der die Spiele gern an
Diktaturen vergab. Wer von Coventry also einen echten Neuanfang und das
Ende der Korruption im globalen Sportbetrieb erwartet, muss schon an Wunder
glauben. Aber: Nichts ist unmöglich.
3 Zufälle gibt’s
Auch bei der UNO geht ein wichtiger Posten jetzt an eine Frau – und viele,
vor allem viele Männer, regen sich darüber auf, [3][weil Annalena Baerbock
den Job als Chefin der Generalversammlung einer anderen Frau weggenommen
hat], die mehr diplomatische Erfahrung hat. Als ob so etwas unter
Machtmenschen noch nie vorgekommen wäre. Viel interessanter ist, dass
Baerbocks Anschlussverwendung nur wenige Minuten nach der Zustimmung der
Grünen zum Merz’schen Schuldenpaket bekannt wurde. Aber das war sicher nur
Zufall, wie eilig versichert wurde.
4 CDU-Frauen wollen Macht
Dass Julia Klöckner Bundestagspräsidentin wird, halten nicht einmal die
eigenen Parteifreundinnen für die Vollendung der Gleichstellung. Sie
fordern jetzt auch [4][echte Machtposten für Frauen in Merz’
Regierungs]truppe. Wir sind gespannt.
5 Deutsche Frauen brauchen Geld
In der Bundesliga der Frauen dominieren Bayern München und der VfL
Wolfsburg. In der Champions League jedoch waren die Münchnerinnen gegen
Olympique Lyon genauso chancenlos wie die Wolfsburgerinnen gegen Barcelona.
International laufen die deutschen Vereine hinterher. Damit sich das
ändert, bräuchten sie mehr ZuschauerInnen und – na klar – mehr Geld.
Schade, dass sie nicht einfach eine Schuldenbremse lockern können. (lkw)
22 Mar 2025
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## AUTOREN
Lukas Wallraff
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