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# taz.de -- das detail: Bashing, das
Bild: Serge Gnabry
Es ist nun einmal so: Der Mensch sucht Schuldige. Der gemeine Fußballfan
ist da keine Ausnahme. Wenn der große FC Bayern München, seines Zeichens
Rekordmeister, gegen einen kleinen Fußballklub aus Bochum zu Hause
verliert, dann muss es ja wohl an wem gelegen haben. Die im virtuellen Raum
tätige Empörungsgemeinde hat sich nach dem Spiel am Samstag Serge Gnabry
herausgepickt. Das fiel ihr insofern leicht, als der Offensivspieler in
Minute 22 einen Elfmeter an den Pfosten gesetzt und somit versemmelt hat.
Fassen wir kurz den Stand im Standgericht zusammen: Der Herr Gnabry sei
nicht nur zu dick, sondern auch unfähig und gehöre ganz schnell
wegverkauft.
Dass der FC Bayern schon mit 2:0 vorn lag und so ein Spiel normalerweise
mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9 Prozent gewinnt? Egal. Gnabry war’s,
logisch. Nun lässt sich sagen, dass Serge Gnabry schon einmal bessere
Zeiten im Dress des FC Bayern erlebt hat. Sein Marktwert ist von 90
Millionen auf nun etwa 30 Millionen Euro zusammengeschnurrt. In dieser
Saison war er eher Ergänzungsspieler, dabei ging die Spielzeit ganz gut
los. Er war ein Fixpunkt im Kader von Coach Kompany, stand in den ersten
beiden Spielen in der Startelf und holte sich in den ersten vier Matches
vier Scorerpunkte. Dann wurde es schlechter, Knieprobleme kamen hinzu.
Das Bochum-Spiel hätte eine Wende sein können, zumal er ja mit einer
Torvorlage glänzte.
Sofasportler rechnen ihm jetzt vor, dass Serge Gnabry sein Monatsgehalt von
mindestens 1,5 Millionen Euro nicht verdiene. Doch, das tut er. Derzeit ist
es Schmerzensgeld. (völ)
10 Mar 2025
## AUTOREN
Markus Völker
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