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## Bio, Baklava und Blaulicht | |
Gar nicht mal so weit weg von der taz, im schönen Neukölln, dem wilden | |
Gegenstück zum alternativ alternden Szenebezirk Kreuzberg, liegt die | |
Sonnenallee. Viele meinen zu wissen, wie es hier abläuft – wer kennt sie | |
nicht aus Film und Fernsehen? Das hippe „Kreuzkölln“ auf der einen Seite, | |
mit seinen Bars, Spätis und Kneipen. Die versteckten Shishabars und | |
Ramschläden auf der anderen Seite. Am Anfang der Hermannplatz, am Ende die | |
High-Deck-Siedlung, wo an Neujahr 2023 ein Bus ausbrannte. | |
Nicht viele gehen selbst hin, aber zu Silvester werden trotzdem alle wieder | |
etwas zu sagen zu haben, zum „Kriminalitäts-Hotspot“ Sonnenallee. Zu den | |
erwartbaren Neujahrskrawallen, zu Pro-Palästina-Demos, zu unverzolltem | |
Shisha-Tabak, zu Straßengewalt und Migration. Eine Wette: Neujahr wird es | |
wieder eine besorgte Pressekonferenz geben. Erst meldet sich Alice Weidel | |
(AfD) zu Wort, es folgen Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und | |
Innenministerin Nancy Faeser (SPD), dann wahrscheinlich ein paar der | |
üblichen Ahnungslosen, CDU-Politiker Herbert Reul vielleicht. | |
Wer sich darauf schon mal vorbereiten möchte, kann das jetzt tun: In seinem | |
neuen Buch „Meine Sonnenallee“ (Wallstein, 22.- €) hat taz-Redakteur Jan | |
Feddersen aufgeschrieben, was die Sonnenallee wirklich ausmacht. Wer dort | |
lebt, wer kommt, wer bleibt, wer hier über die Runden oder unter die Räder | |
kommt. Seit 28 Jahren wohnt er hier, seit dem 7. Oktober hat er Szenen, | |
Spaziergänge und Gespräche zusammengestellt, aus dieser Straße zwischen | |
Bio, Baklava und Blaulicht. Raoul Danilo Spada | |
20 Dec 2024 | |
## AUTOREN | |
Raoul Spada | |
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