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# taz.de -- Kokain-Kurier bekommt neuen Prozess
> Bundesgerichtshof hebt ein Urteil im Verfahren auf, an dem mutmaßlich
> korrupter Staatsanwalt aus Hannover beteiligt war
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat ein Urteil in einem Verfahren gegen ein
Kokain-Kartell aufgehoben, an dem ein mutmaßlich korrupter und in U-Haft
sitzender Staatsanwalt aus Hannover beteiligt war. Eine andere Kammer des
Landgerichts Hannover müsse neu über das Strafmaß entscheiden, verkündete
der 6. Strafsenat des BGH am Montag. Die Verteidiger des Kokain-Kurier des
Drogen-Kartells hatten das Urteil angefochten.
Der Spediteur aus dem Harz war laut BGH verantwortlich für den Transport
der Drogen aus dem Hamburger Hafen in die Niederlande. Im Februar 2021
wurden im Hamburger Hafen rund 14 Tonnen Kokain mit einem Marktwert von
rund 448 Millionen Euro entdeckt.
Laut BGH machte der Angeklagte im Zwischenverfahren Angaben zu Personen aus
dem Bereich von Polizei und Justiz, die gegen „Schmiergelder“ Informationen
an Mitglieder der Gruppierung herausgegeben hätten. Er bezichtigte
namentlich den in seinem Verfahren die Ermittlungen führenden Staatsanwalt.
Dies führte zur Einleitung eines Verfahrens gegen den Juristen, das aber
2023 eingestellt wurde.
Die Ermittlungen wurden im Juni 2024 wieder aufgenommen, weil die
Erkenntnislage nach der Entschlüsselung von Chats Krimineller über
Drogengeschäfte eine andere gewesen sei, erläuterte das niedersächsische
Justizministerium. Seit Ende Oktober 2024 sitzt der 39-jährige Jurist unter
anderem wegen Bestechlichkeit in Untersuchungshaft. Er wurde auch in diesem
Jahr nicht von Drogenverfahren abgezogen, obwohl bereits wieder gegen ihn
ermittelt wurde. Die CDU-Fraktion spricht deshalb auch von einem
„Justizskandal“. Bisher hat sich der inhaftierte Staatsanwalt nicht
öffentlich zu den Vorwürfen gegen ihn geäußert. (dpa)
17 Dec 2024
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