# taz.de -- Krasser Handlungswille | |
> Jede hört alles mit, alle lernen von Konny: Wie die taz Genossenschaft | |
> und taz Panter Stiftung groß wurden | |
Von Irene Scheda | |
Konny ist ein Teammensch. Das können wir alle, einige dauerhafte, viele | |
ehemalige und nun neue Geno- und Stiftungsteam-Mitarbeiter*innen bezeugen. | |
„Jede gute Idee braucht Gleichgesinnte, die bereit sind, an der | |
Verwirklichung aktiv mitzuarbeiten.“ Das ist ein Original-Konny-Spruch und | |
er passt im Großen auf ihre Lebensleistung, eine Genossenschaft mit vielen | |
tausend Eigentümer*innen aufzubauen, die die Idee einer unabhängigen | |
Zeitung mittragen. Und eine Stiftung mit unbegrenzt vielen Spender*innen, | |
die unabhängigen Journalismus und zivilgesellschaftliches Engagement | |
fördern. Aber auch im Kleinen trifft dieses Zitat zu. Um ihre Ziele zu | |
erreichen, schuf Konny um sich herum ein Team von gleichgesinnten | |
Mitarbeitenden. Und so klar sie in ihren Zielen war, so wichtig war ihr | |
immer – um es mit ihren Worten zu sagen – ein „Blumenstrauß“ an | |
vielfältigen Menschen und Meinungen. Mit den Projekten der taz Panter | |
Stiftung brachte sie mehr Internationalität und Diversität in die gesamte | |
taz. | |
Konny hatte in all den Jahren nie ein eigenes „Chefinnenzimmer“. Sie wollte | |
ihren Arbeitsplatz immer mitten in unserem Großraumbüro haben und fühlte | |
sich im Trubel wohl, in dem jede*r von jede*m alles mitbekam. So hörten | |
wir ihre Telefongespräche mit, zum Beispiel bei schwierigen Anfragen von | |
Genoss*innen, und lernten so en passant durch Zuhören von Konny, der | |
Meisterin in Kommunikation, Kundenbindung, Geldakquise und Marketing. Sie | |
fing derweil unsere spontanen Ideen und Stimmungen ein und goss sie in neue | |
Kampagnen. Alle Kampagnenentwürfe wurden stets dem ganzen Team vorgelegt | |
und jede*r konnte seine/ihre Bedenken, Verbesserungsvorschläge, | |
Änderungswünsche und andere Ideen einbringen. | |
Es wurde im Team viel gelacht, Politisches und Persönliches besprochen, | |
gemeinsam gefeiert und getrauert. Pünktlichkeit, Eigenverantwortung und | |
Loyalität wurden als selbstverständlich vorausgesetzt. Gleichzeitig hatte | |
Konny für persönliche Nöte und Sorgen immer ein offenes Ohr und sorgte | |
dafür, dass die Arbeit entsprechend angepasst wurde. Wer bei Konny | |
arbeitete, konnte sich bei all ihren Ideen und Zielen sicher sein, nie | |
arbeitslos zu werden oder in eine langweilige Routine zu verfallen. Sie | |
bestand zwar darauf, dass der „Öselkram“, also tägliche Arbeiten wie Post | |
sortieren, Datenbankpflege, E-Mails beantworten, Kaffee kochen, Aufräumen | |
usw. von jedem Teammitglied erledigt werden musste, darüber hinaus aber | |
kamen immer neue interessante Aufgaben und Projekte hinzu, so dass auch die | |
Mitarbeitenden sich in jeweils spezialisiertere Aufgabengebiete | |
einarbeiteten. | |
Seit Gründung der taz Panter Stiftung erledigten die | |
Genomitarbeiter*innen auch die anfallenden Arbeiten für die | |
Stiftung. Unter Konny vermehrten sich die Projekte der Stiftung dann so | |
rasant, dass sie keine Nachfolgerin fand, die die Leitung für beides – | |
Genossenschaft und Stiftung – übernehmen konnte. Heute gibt es zwei | |
Leitungen, Gemma Terés Arilla für die Stiftung und Lana Wittig für die | |
Genossenschaft, und zwei Teams – das Stiftungsteam und das Genoteam. Wir | |
sitzen aber weiter alle zusammen im Großraumbüro und manchmal überschneiden | |
sich Aufgaben oder wir helfen uns gegenseitig aus. Konny kommt noch oft ins | |
Büro, springt ein, wo sie gebraucht wird, und ist nach wie vor voller Elan. | |
Wir freuen uns, wenn sie da ist und uns als Mitarbeiterin für bestimmte | |
Projekte noch ein wenig erhalten bleibt. Wir alle haben viel von ihr | |
gelernt und können ihren Rat noch oft gebrauchen. | |
Konnys krasser Handlungswille, auf politisch Aktuelles zu reagieren, Ziele | |
zu stecken und diese zusammen mit vielen zu erreichen, hat immer alle in | |
ihren Bann gezogen. Das war die Grundlage dafür, dass alle an einem Strang | |
zogen und alles erreicht wurde, wirklich alles. Egal wie anstrengend es | |
war, wir konnten uns immer darauf verlassen, dass es am Ende hinhaut, und | |
das ist die beste Motivation und das Geheimnis unseres außergewöhnlichen | |
Zusammenhalts. Danke, Konny! | |
Irene Scheda ist seit 2004 Mitarbeiterin der taz Geno. Der Text wurde im | |
Team erstellt. | |
5 Dec 2024 | |
## AUTOREN | |
Irene Scheda | |
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