# taz.de -- Der Wolf fühlt sich zu Haus | |
> Der Beutegreifer hat sich zuletzt auch in Baden-Württemberg und | |
> Schleswig-Holstein etabliert, zeigt das Monitoring. In Deutschland leben | |
> 209 Rudel | |
Die Zahl der nachgewiesenen Wölfe in Deutschland ist auf 1.601 gestiegen. | |
Das teilte das Bundesamt für Naturschutz (BfN) am Dienstag in Bonn mit. | |
Grundlage waren Daten der Bundesländer für das sogenannte Monitoringjahr | |
2023/2024. Die Tiere lebten demnach verteilt auf 209 Wolfsrudel, 92 Wölfe | |
fanden sich zu Paaren zusammen, 19 wurden als „ortstreue Einzelwölfe“ | |
registriert. Im vorhergegangenen Monitoringjahr waren 1.339 Tiere und 184 | |
Rudel gezählt worden. | |
Ein Monitoringjahr orientiert sich am Lebenszyklus der Wölfe und reicht vom | |
1. Mai bis zum 30. April des Folgejahres. | |
Die meisten Wolfsrudel lebten in Brandenburg (58), Niedersachsen (48) sowie | |
Sachsen (37). Wolfsterritorien wurden aber auch in zahlreichen weiteren | |
Bundesländern nachgewiesen. Dieses Mal wurde laut BfN erstmals auch aus | |
Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein bestätigt, dass sich Rudel | |
gebildet hatten – auch dort zogen erwachsene Wolfspaare also erfolgreich | |
Jungtiere auf und etablierten sich. | |
Die Zahl der Wölfe in Deutschland nimmt seit Jahren kontinuierlich zu, was | |
auch immer mehr Konflikte mit Weidetierhaltern und politische Debatten über | |
Bestandsmanagement und Bejagung nach sich zieht. Die Zahl der Gegenden mit | |
Wölfen stieg in den vergangenen zwei Beobachtungszeiträumen laut BfN aber | |
insgesamt langsamer als in vorigen Jahren. Der Wolf wurde in Deutschland im | |
19. Jahrhundert ausgerottet und siedelt sich erst seit dem Jahr 2000 wieder | |
nachhaltig an. Er ist durch deutsche und europäische Gesetze geschützt. | |
Im Monitoringjahr wurden 193 Tiere tot aufgefunden. 150 davon starben bei | |
Verkehrsunfällen, 19 wurden illegal getötet. Auf weitere neun Exemplare war | |
ebenfalls geschossen worden, sie starben aber nicht durch die Kugeln. Fünf | |
Wölfe wurden bei offiziellen behördlichen Bestandsmaßnahmen getötet. | |
Das BfN veröffentlicht jährlich im Herbst die offiziellen Wolfszahlen, die | |
von Experten der Bundesländer nach einheitlichen Standards erhoben werden. | |
Aufgenommen werden lediglich Tiere, deren Anwesenheit etwa durch | |
DNA-Nachweise oder Fotos eindeutig nachgewiesen ist. Die Gesamtzahl der | |
Wölfe kann deshalb auch höher sein. (afp) | |
27 Nov 2024 | |
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