| # taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Konflikt +++: Iran bestellt deutschen Ges… | |
| > Der Iran verurteilt die Schließung seiner drei Generalkonsulate in | |
| > Deutschland. Erneut Tote bei israelischen Angriffen auf Zentral-Gaza. | |
| Bild: Wird geschlossen: Generalkonsulat der Islamischen Republik Iran in Münch… | |
| Iran protestiert gegen Konsulatsschließungen | |
| Der Iran hat die Schließung seiner drei Generalkonsulate in Deutschland | |
| verurteilt und aus Protest den Geschäftsträger der deutschen Botschaft | |
| einbestellt. Die Entscheidung von Außenministerin Annalena Baerbock | |
| (Grüne), Iranern sowie Deutschen konsularische Dienstleistungen in | |
| Deutschland zu verweigern sei „ungerechtfertigt“, so das iranische | |
| Außenministerium in einer Presseerklärung auf dem Internetportal „Iran | |
| Nuances“. | |
| Den Protest der Bundesregierung gegen die Hinrichtung des | |
| deutsch-iranischen Doppelstaatsbürgers Djamshid Sharmahd nannte das | |
| Außenministerium Einmischung in innere Angelegenheiten. Ob Teheran neben | |
| der Einbestellung noch weitere Maßnahmen ergreift, ist unklar. Beobachter | |
| in Teheran rechnen jedoch mit härteren Schritten. | |
| Als Reaktion auf die Hinrichtung Sharmahds hat die Bundesregierung zuvor | |
| die drei iranischen Generalkonsulate in Frankfurt am Main, Hamburg und | |
| München geschlossen. Betroffen sind 32 iranische Konsularbeamte, die ihr | |
| Aufenthaltsrecht verlieren und ausreisen müssen, sofern sie nicht andere | |
| Aufenthaltsgründe wie zum Beispiel eine EU-Staatsbürgerschaft vorweisen | |
| können. Die Botschaft in Berlin bleibt geöffnet. (dpa) | |
| Neue israelische Angriffe in Gaza | |
| Bei israelischen Angriffen auf den Zentralgazastreifen sind | |
| palästinensischen Angaben zufolge 47 Menschen getötet worden. Dutzende | |
| seien bei den Angriffen auf Deir al-Balah, das Flüchtlingslager Nuseirat | |
| und die Stadt Al-Sawaida verletzt worden, berichtet die palästinensische | |
| Nachrichtenagentur WAFA. Die meisten seien Kinder und Frauen. (rtr) | |
| Thailand fordert von Israel besseren Schutz für Arbeiter | |
| Nach dem Tod von vier thailändischen Staatsbürgern in Nordisrael hat die | |
| Regierung in Bangkok von Israel einen besseren Schutz von Landarbeitern | |
| gefordert. Der Arbeitgeber der Männer habe vom israelischen Militär die | |
| Erlaubnis erhalten, seine Mitarbeiter für ein bis zwei Stunden in das | |
| Gebiet zu bringen, sagte ein Sprecher des thailändischen Außenministeriums, | |
| Nikorndej Balankura. Der Arbeitgeber sei unter den Todesopfern. | |
| „Thailand wiederholt seine Aufforderung an alle Konfliktparteien, | |
| unverzüglich alle Vergeltungsmaßnahmen einzustellen, um eine Verlängerung | |
| und Verschärfung der Situation zu verhindern und den regionalen Frieden und | |
| die Stabilität in der Nahostregion wiederherzustellen“, sagte der Sprecher. | |
| Thailand habe Israel aufgefordert, thailändischen Arbeitern keine | |
| Genehmigungen mehr für den Zutritt zu militärischen Sperrgebieten zu | |
| erteilen, um zu verhindern, dass sich solche Verluste wiederholen. Ein | |
| weiterer Arbeiter wurde bei dem Angriff am Donnerstag schwer verletzt und | |
| in einem Krankenhaus in Haifa behandelt. | |
| Bei dem Angriff mit zwei Raketen aus dem Libanon wurden am Donnerstag in | |
| Nordisrael insgesamt sieben Menschen getötet. Fünf Tote wurden aus Metulla | |
| gemeldet, darunter die vier thailändischen Arbeiter. Ein 30-jähriger Mann | |
| und eine 60 Jahre alten Frau kamen bei einem weiteren Raketenangriff auf | |
| einen Vorort der Stadt Haifa ums Leben. (ap) | |
| Israels Militär weist Vorwurf zurück | |
| Das israelische Militär weist in einer Erklärung jegliche Verantwortung für | |
| die Beschädigung des Gebäudes der UN-Hilfsorganisation UNRWA zurück. „Die | |
| Behauptung, die UNRWA-Büros in Nur Shams seien von IDF-Soldaten zerstört | |
| worden, ist falsch“, hieß es in der Erklärung, die sich auf die | |
| israelischen Streitkräfte bezog. „Terroristen haben in der Nähe der | |
| UNRWA-Büros Sprengstoff deponiert, der dann in einem Versuch, IDF-Soldaten | |
| zu schädigen, zur Explosion gebracht wurde. Die Sprengsätze haben | |
| wahrscheinlich Schäden an dem Gebäude verursacht“, hieß es in der Erkläru… | |
| der IDF. UNRWA-Chef Philippe Lazzarini hatte zuvor behauptet, Israels Armee | |
| habe das Büro mit Bulldozern beschädigt und das Gebäude unbenutzbar | |
| gemacht. | |
| Der Leiter des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge | |
| im Nahen Osten (UNRWA), Philippe Lazzarini, hatte zuvor die Beschädigung | |
| eines Büros der UN-Hilfsorganisation durch die Israelische Armee | |
| mitgeteilt. In einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X schrieb er, | |
| dass die israelischen Streitkräfte das Büro im Lager Nur Shams im | |
| Westjordanland mit Bulldozern beschädigte. Das Büro könne nicht mehr | |
| genutzt werden, schreibt Lazzarini. (rtr) | |
| USA kritisieren Israel wegen Banken | |
| Die USA kritisieren Israel für eine zu kurzfristige Verlängerung der | |
| Ausnahmeregelung für die Zusammenarbeit zwischen israelischen und | |
| palästinensischen Banken. Zuvor hatte ein Sprecher des israelischen | |
| Finanzministers Bezalel Smotrich erklärt, er werde die Ausnahmeregelung zur | |
| Verlängerung der Zusammenarbeit der Banken um einen weiteren Monat | |
| unterzeichnen, nachdem das Kabinett zugestimmt habe. | |
| „Die sehr kurzfristige Dauer dieser Verlängerung führt zu einer weiteren | |
| drohenden Krise bis zum 30. November und vergrößert die Unsicherheit für | |
| internationale Banken, israelische Unternehmen, die im Westjordanland tätig | |
| sind, und vor allem für die Palästinenser und Palästinenserinnen“, teilten | |
| US-Außenminister Antony Blinken und Finanzministerin Janet Yellen in einer | |
| gemeinsamen Erklärung mit. Sie forderten Israel auf, die Bankbeziehungen | |
| für mindestens ein Jahr zu verlängern, um eine Wirtschaftskrise im | |
| israelisch besetzten Westjordanland abzuwenden, und warnten, dass die | |
| eigene Sicherheit auf dem Spiel stehe. (rtr) | |
| USA sehen „Fortschritte“ bei Feuerpause | |
| Im Ringen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen | |
| Hisbollah-Miliz sind die Verhandlungspartner nach Angaben der US-Regierung | |
| deutlich vorangekommen. Es seien „gute Fortschritte“ erzielt worden, sagte | |
| US-Außenminister Antony Blinken am Donnerstag (Ortszeit) in Washington. | |
| US-Außenminister Blinken bekräftigte, dass die angestrebte Vereinbarung auf | |
| der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats aus dem Jahr 2006 basieren | |
| müsse. Die Resolution sieht unter anderem vor, dass lediglich Soldaten der | |
| UN-Friedenstruppe Unifil und der libanesischen Armee im libanesischen | |
| Grenzgebiet zu Israel eingesetzt werden sollen. Die pro-iranische Hisbollah | |
| verblieb dennoch in den Jahren seit der Resolution in dem Gebiet. | |
| Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu empfing am Donnerstag die | |
| US-Gesandten Amos Hochstein und Brett McGurk, die sich um die Vermittlung | |
| der Waffenruhe bemühen. Nach Angaben seines Büros pochte Netanjahu dabei | |
| auf Sicherheitsgarantien für sein Land. In die Bemühungen um eine | |
| Feuerpause zwischen Israel und der Hisbollah war in den vergangenen Tagen | |
| Bewegung gekommen. Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati hatte | |
| sich nach einem Telefonat mit Hochstein „vorsichtig optimistisch“ bezüglich | |
| einer Waffenruhe in den kommenden Tagen oder Wochen gezeigt. Der neue | |
| Hisbollah-Chef Naim Kassem zeigte sich in einer Fernsehansprache | |
| grundsätzlich zu einer Feuerpause bereit. | |
| Israelischen Medienberichten zufolge sieht ein von den USA vermittelter | |
| Plan für eine Waffenruhe vor, dass sich die Hisbollah hinter den 30 | |
| Kilometer von der israelischen Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht. | |
| Zudem sollen die israelischen Truppen von der Grenze abgezogen werden und | |
| die libanesische Armee die Grenzsicherung übernehmen. Der Libanon würde | |
| sich zudem verpflichten, die Wiederbewaffnung der Hisbollah zu verhindern. | |
| Auch würde Israel die Garantie erhalten, sich im Rahmen des Völkerrechts | |
| selbst verteidigen zu dürfen. (afp) | |
| Neue israelische Angriffe auf Beirut | |
| Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete unterdessen, | |
| dass es am Freitag im Morgengrauen mindestens zehn israelische Luftangriffe | |
| auf die südlichen Vororte der Hauptstadt Beirut gegeben habe. Die Angriffe | |
| im Morgengrauen des Freitags hätten „massive Zerstörungen“ hinterlassen, | |
| Gebäude „dem Erdboden gleichgemacht“ und Feuer ausgelöst, berichtete die | |
| staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. | |
| Israelische Kriegsflugzeuge hätten unter anderem die Vororte Ghobeiry und | |
| Al-Kafaat und die Sajjed-Hadi-Schnellstraße zum Ziel genommen. Aufnahmen | |
| der Nachrichtenagentur AFP zeigten Explosionen, auf die Rauchwolken in den | |
| Vororten folgten. Zuvor hatte die israelische Armee die Evakuierung | |
| mehrerer Gebäude in den Hochburgen der Hisbollah-Miliz angeordnet. (afp) | |
| ## Hamas: Kein Interesse an Kriegs-Pause | |
| Derzeit stehen die Chancen für eine Waffenruhe an der Front im Libanon | |
| deutlich höher als die für eine Feuerpause bei den Kämpfen im Gazastreifen. | |
| Die radikalislamische Hamas, die dort von Israel bekämpft wird, erklärte am | |
| Donnerstag, sie habe kein Interesse an einer „vorübergehenden Pause des | |
| Krieges, wenn dies bedeutet, dass die Aggression später fortgesetzt wird“. | |
| Die Vermittlerländer USA, Ägypten und Katar, die sich seit Monaten um eine | |
| Beilegung der Kämpfe im Gazastreifen bemühen, hatten einen Vorschlag für | |
| eine mehrwöchige Waffenruhe vorgelegt, der unter anderem einen | |
| Gefangenenaustausch vorsah. (afp) | |
| Medien: Iran plant neuen Raketen-Angriff auf Israel | |
| Nach dem israelischen Angriff auf den Iran plant die Regierung in Teheran | |
| Medienberichten zufolge bereits einen erneuten Gegenschlag. Ein Angriff mit | |
| Drohnen und ballistischen Raketen könnte vom Irak aus gestartet werden, | |
| berichtete die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf israelische | |
| Quellen. Demnach gehen die israelischen Geheimdienste davon aus, dass die | |
| Attacke möglicherweise noch vor der US-Wahl am kommenden Dienstag erfolgen | |
| könnte. | |
| Der Iran werde mit Sicherheit auf den israelischen Angriff reagieren, sagte | |
| der Vizekommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Ali Fadawi, laut einem | |
| Bericht der Nachrichtenagentur Mehr in einem Interview. „Seit mehr als 40 | |
| Jahren haben wir keine Aggression unbeantwortet gelassen.“ Der | |
| US-Fernsehsender CNN zitierte eine mit den Überlegungen in Teheran | |
| vertraute Person mit den Worten: „Die Antwort der Islamischen Republik Iran | |
| auf die Aggression des zionistischen Regimes wird endgültig und schmerzhaft | |
| sein.“ | |
| Der Stabschef von Irans religiösem Führer Ajatollah Ali Chamenei sagte laut | |
| Axios, die iranische Antwort werde „unsere Feinde den Angriff bereuen“ | |
| lassen. Israel hatte in der vergangenen Woche mehrere Militäranlagen und | |
| das Flugabwehrsystem im Iran angegriffen. Nach iranischen Angaben wurden | |
| dabei nur geringe Schäden angerichtet. Israel hatte mit den Luftangriffen | |
| auf eine Attacke des Irans mit rund 200 Raketen Anfang Oktober reagiert. | |
| (dpa) | |
| Israels Generalstabschef warnt Iran | |
| Für den Fall eines erneuten Angriffs warnte das israelische Militär den | |
| Iran vor harten Konsequenzen. Wenn Teheran „den Fehler macht und wieder | |
| Raketen auf Israel abfeuert, dann wissen wir ganz genau, wie wir den Iran | |
| treffen können“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi laut einem Bericht der | |
| Zeitung The Times of Israel vor Soldaten auf einem Luftwaffenstützpunkt im | |
| Süden von Israel. Dabei könnten auch Ziele ins Visier genommen werden, die | |
| bei dem Vergeltungsschlag in der vergangenen Woche verschont geblieben | |
| waren. „Wir sind noch nicht fertig, wir sind mittendrin“, sagte Halevi. | |
| (dpa) | |
| 1 Nov 2024 | |
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