Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- berliner szenen: Der Kampf ums Herbstlaub
Mehrfach habe ich hier schon über Kommunikationsprobleme mit
Dienstleistern berichtet, die kaum Deutsch können. Der Arbeitskräftemangel
ist offenbar so groß, dass Sprachkenntnisse kein Einstellungskriterium mehr
sind. Seit einigen Wochen haben wir eine neue Hausreinigung. Sie sind nicht
so gründlich wie die alte und kommen unregelmäßig. Am meisten aber nervt
ihr Umgang mit dem Herbstlaub. Die Kastanien vorm Haus verlieren ihre
Blätter ab August – der Miniermotte wegen. Das Walnuss-Laub zerstört
aufgrund des hohen Gerbsäuregehaltes den Rasen, wenn es liegen bleibt. Wir
Mieter kümmern uns selber um die Laubentsorgung, mähen den Rasen und
anderes mehr. Die externen Dienstleister, die wir früher dafür bezahlten,
taten wenig für ihr Geld. Einmal ließen sie das Laub über Winter liegen.
Als wir im Frühjahr dann den Rasen neu anlegen mussten, entschied die
Hausgemeinschaft, künftig gleich alles selbst zu machen.
Für Blätter gibt es bei der Berliner Stadtreinigung für 3 Euro „Laubsäcke…
Bringt man sie voll zurück, gibt’s einen Euro wieder. Oder man stellt sie
vors Haus, wo sie theoretisch die Müllabfuhr mitnimmt. In der Praxis laden
nachts Brandenburger Rentner die Säcke in ihre Kofferräume. Jetzt haben wir
eine große „Laubtonne“. Viel besser. Finden wir.
Zu den Aufgaben der Hausreinigung gehört es, die Wege zu säubern. Das Laub
darauf fegen sie entweder auf den Rasen. Oder hauen alles in die winzige
Biotonne. Meinen Mann regt das immer total auf, wenn solch simple Dinge
nicht funktionieren. Aber sein Gesprächsversuch scheitert kläglich. „Die
verstehen weder ‚Laub‘ noch ‚Blätter‘“, klagt er mir sein Leid. Er h…
ihnen dann ein paar Exemplare hingehalten und die Laubtonne gezeigt. Jetzt
entsorgen die Jungs die Blätter in der gelben Tonne. Der für Plastikmüll.
Gaby Coldewey
8 Nov 2024
## AUTOREN
Gaby Coldewey
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.