# taz.de -- Hurrikan „Milton“ in den USA: Millionen Menschen ohne Strom | |
> Das Aufräumen nach Hurrikan „Milton“ in Florida schreitet voran. | |
> Einwohner kehren zurück. Das US-Hurrikanzentrum verwies aber auf weiter | |
> bestehende Gefahren. | |
Bild: Nach Hurrikan „Milton“ Ein Auto fährt im Siesta Key, Florida, auf ei… | |
Tampa/St. Petersburg/Sarasota/Miami dpa/ap | Nach Sturm „Milton“ haben | |
Einwohner des US-Bundesstaats Florida am Freitag Aufräumarbeiten | |
fortgesetzt. [1][Der Hurrikan] war durch Küstengemeinden gezogen, hatte | |
Häuser in Stücke gerissen, Straßen überschwemmt und eine Reihe tödlicher | |
Tornados ausgelöst. | |
Weiterhin sind in Florida mehrere Millionen Menschen ohne Strom. In der | |
Nacht zu Freitag waren immer noch rund 2,6 Millionen Menschen von | |
Stromausfällen betroffen, wie aus Daten der US-Website PowerOutage | |
hervorging. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit „Milton“ stieg derweil | |
nach Zählungen des US-Senders CBS auf mindestens 16. Knapp 1.000 Menschen | |
hätten die Einsatzkräfte bislang im Sturmgebiet gerettet, zitierte der | |
Sender CNN Floridas Gouverneur Ron DeSantis. | |
[2][Als Hurrikan der Kategorie 3 war der Sturm am späten Mittwochabend beim | |
Ort Siesta Key an der Westküste Floridas auf Land getroffen] und hatte eine | |
weit ausgedehnte Schneise der Verwüstung durch die Halbinsel im Golf von | |
Mexiko geschlagen, bevor er abgeschwächt auf den Atlantik hinausgezogen | |
war. | |
Das US-Hurrikanzentrum verwies auf weiter bestehende Gefahren durch | |
herabgestürzte Stromleitungen und überflutete Gebiete vielerorts im Zentrum | |
Floridas. Entsprechend sei Vorsicht beim Einsatz elektrischer Gerätschaften | |
für die Aufräumarbeiten geboten. | |
## Rückkehrrer und Hilfskräfte auf dem Weg nach Florida | |
Eine regelrechte Flut an Rückkehrern und Hilfskräften war am | |
Donnerstagabend (Ortszeit) auf der wichtigsten Autobahn durch das Zentrum | |
des Staates unterwegs in Richtung Süden. Teils wurde auf der Interstate 75 | |
wegen des dichten Verkehrs der linke Seitenstreifen genutzt. Autos, | |
Hubarbeitsbühnen und Tanklastwagen strömten vorbei, zusammen mit | |
Toilettenwagen und einem Konvoi von Einsatzfahrzeugen. | |
Für die Rückkehrer ging es darum festzustellen, ob ihre Häuser von dem | |
Hurrikan zerstört oder verschont wurden. Treibstoff zu finden war eine | |
Herausforderung. Bis nach Ocala, mehr als zweieinhalb Autostunden nördlich | |
des Gebiets bei Siesta Key, in dem „Milton“ am Mittwochabend als Hurrikan | |
der Kategorie 3 auf Land getroffen war, waren Tankstellen noch immer | |
geschlossen. | |
Während die Aufräumarbeiten weitergingen, kehrte die Tourismusbranche in | |
Florida bereits wieder zur Normalität zurück. Vergnügungsparks wie Walt | |
Disney World, Universal Orlando und Seaworld wollten am Freitag wieder ihre | |
Pforten für Besucher öffnen – nach einer Bewertung der Sturmschäden. | |
Auch der internationale Flughafen in Orlando, der verkehrsreichste in | |
Florida, teilte mit, dass wieder Flieger starten sollten. Für Ankünfte von | |
Inlandsflügen war der Airport bereits am Donnerstagabend wieder geöffnet | |
worden. Die Schäden am Flughafen waren überschaubar, darunter ein paar | |
Lecks und umgestürzte Bäume. | |
## Trump politisiert den Hurrikan | |
Auf der politischen Bühne sorgten weiter Behauptungen des republikanischen | |
Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für Unfrieden. Seine demokratische | |
Rivalin Kamala Harris kritisierte Trump für dessen Angriffe auf die | |
Regierung im Zusammenhang mit deren Reaktion auf die Folgen von „Helene“ | |
und „Milton“. Sie müsse betonen, dass dies nicht der Zeitpunkt sei, um | |
Politik zu betreiben, sagte sie bei einer vom spanischsprachigen Sender | |
Univision gesponserten Bürgerversammlung in der Glücksspielmetropole Las | |
Vegas. | |
Noch deutlicher wurde am Donnerstag Präsident Joe Biden, der im Weißen Haus | |
in Richtung seines Amtsvorgänger fragte: „Hast Du kein Leben?“ Trump solle | |
lieber versuchen, den Menschen zu helfen, die unter den Sturmfolgen litten, | |
als [3][Falschinformationen] über die Reaktion der Regierung zu verbreiten, | |
empfahl er. Biden verurteilte die „rücksichtslose, unverantwortliche und | |
unerbittliche Desinformation und die unverhohlenen Lügen“, die weiter im | |
Umlauf seien. | |
## Schäden scheinbar geringer als befürchtet | |
Die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde schätzt die Schäden durch Sturm | |
„Milton“ in Florida geringer ein als zunächst befürchtet. Am heutigen | |
Freitag wollte Deanne Criswell sich in dem Bundesstaat selbst einige der | |
Schäden anschauen, die durch Tornados im Zuge des Unwetters verursacht | |
wurden. „Wir hatten nicht die extremen Auswirkungen des schlimmsten | |
Szenarios, auf das wir vorbereitet waren, aber es sind trotzdem so viele | |
Menschen davon betroffen“, sagte sie am Donnerstag bei einer | |
Pressekonferenz in der Stadt Sarasota. | |
Das nationale Hurrikanzentrum der USA hat alle Sturmflut- und | |
Tropensturmwarnungen im Zusammenhang mit Hurrikan „Milton“ aufgehoben. In | |
der jüngsten Mitteilung des Dienstes wurde der Sturm nur noch als | |
post-tropischer Zyklon eingestuft. Es werde erwartet, dass sich „Milton“ | |
weiter abschwäche, hieß es. | |
11 Oct 2024 | |
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