# taz.de -- Protest vor AfD-Parteitag | |
> In Berlin unerwünscht, deshalb tagte der Berliner AfD-Verband in | |
> Brandenburg | |
Hunderte Menschen haben am Samstag gegen den Parteitag der Berliner AfD in | |
Jüterbog im Brandenburger Landkreis Teltow-Fläming protestiert. Eine | |
Demonstration zog vom Bahnhof zum Versammlungsort der AfD, der städtischen | |
Wiesenhalle. Die Teilnehmer*innen riefen Slogans wie „Jüterbog ist | |
gerne bunt, AfD halt den Mund“, auf ihren Transparenten war unter anderem | |
zu lesen: „Kein Raum der AfD. Kein Raum für rechte Hetze“ oder „Alle | |
zusammen gegen den Faschismus“. | |
Zu dem Protest aufgerufen hatte ein Bündnis gegen Rechts, das von 500 bis | |
600 Teilnehmern sprach. Die Polizei nannte zunächst keine Teilnehmerzahl. | |
Dem Bündnis gehören nach eigenen Angaben Bürgerinitiativen, Gewerkschaften, | |
Jugendorganisationen von Parteien und Berliner Antifa-Gruppen an. Zudem | |
hatte die DGB-Jugend eine Kundgebung angemeldet. | |
„Wir wollen zeigen, dass unsere Region weltoffen, bunt und tolerant sein | |
kann. Hier ist kein Platz für Hass und Hetze“, sagte ein Sprecher des | |
Bündnisses. Die Demonstration sei ein starkes Signal gegen | |
Rechtsextremismus. | |
Der Sprecher kritisierte, dass die mit einem großen Aufgebot präsente | |
Polizei den Demonstrationszug zeitweise stoppte, sodass er später als | |
geplant nahe der Halle ankam. Die Polizei begründete das mit einem Verdacht | |
auf Vermummung einiger Teilnehmer. | |
Die Berliner AfD hielt ihren Parteitag in Jüterbog rund 60 Kilometer | |
südlich von Berlin ab, weil sie in der Hauptstadt keine Räumlichkeiten | |
gefunden hatte. Jüterbogs Bürgermeister Arne Raue hingegen hieß die AfD in | |
einem Grußwort zu Beginn des Parteitags herzlich willkommen: „Die blaue | |
Farbe ist für mich hier schon ein gewohntes Bild, mein Herz schlägt dabei | |
voller Freude“, sagte der parteilose Politiker, in dessen Stadt zuletzt | |
auch die Brandenburger AfD mehrfach tagte. | |
Bei dem Treffen am Wochenende wählte der Berliner Landesverband die | |
Bundestagsabgeordnete und Vize-Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch zur | |
Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl 2025. Sie erhielt rund 87 Prozent | |
der Stimmen. Auf Listenplatz zwei wählte die AfD wie 2021 den | |
Bundestagsabgeordneten Gottfried Curio, auf Platz drei Ronald Gläser, der | |
momentan im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt. | |
Am zweiten Tage ihres Parteitages am Sonntag erklärte die Berliner AfD die | |
deutsche Migrationspolitik für „gescheitert“. Es seien „konsequente | |
Maßnahmen“ zur Begrenzung illegaler Migration nötig, hieß es in einem bei | |
nur einer Gegenstimme beschlossenen Antrag. (dpa, taz) | |
14 Oct 2024 | |
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