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# taz.de -- die kinderfrage: Was ist flüssiger als Wasser?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Freya, 5 Jahre alt.
Das, liebe Freya, ist nicht so leicht zu beantworten, denn dafür müssen wir
erst überlegen, was eine Flüssigkeit eigentlich ist. Am Wasser lässt sich
das gut zeigen. Dreht man den Wasserhahn auf, fließt eine Flüssigkeit raus,
das Wasser. Stellt man aber einen Becher Wasser ins Gefrierfach, verwandelt
es sich in richtig festes Eis. Kochen wir Wasser hingegen, dann steigt
irgendwann Wasserdampf auf. Den Dampf nennt man Gas. Ganz viele Stoffe auf
der Welt können diese drei Zustände annehmen: flüssig, fest und gasförmig.
Aber wie geht das genau? Wenn wir ganz, ganz nah ins Wasser hineinzoomen
könnten, würden wir viele kleine Teilchen sehen, die sich locker umeinander
herumbewegen. Wenn das Wasser zu Eis wird, sortieren sich die Teilchen und
bilden ein Gitter, in dem jedes Teilchen fest mit einem anderen verbunden
ist. Verdampft das Wasser jedoch und wird zu Gas, dann fliegen die Teilchen
total frei durch die Luft und treffen einander nur selten. Bei manchen
Gasen stoßen sich die Teilchen sogar so doll voneinander ab, dass es schwer
ist, sie in einem Gefäß festzuhalten. Das kennst du vielleicht von
Sprudelwasser, die Bläschen darin sind auch Gas. Öffnet man eine
Sprudelflasche, dann zischt es oft laut und sprudelt manchmal sogar über.
Auch bei den Flüssigkeiten gibt es Unterschiede. Denn sie können
unterschiedlich flüssig sein. Wenn du schon mal Olivenöl in den Salat
gegossen hast, wirst du bemerkt haben, dass das Öl nicht so flüssig ist wie
Wasser. Auch im Olivenöl sind ganz viele kleine Teilchen. Aber sie sind mit
so was wie kleinen Haken versehen und bleiben deshalb hier und da
aneinander hängen. Das macht sie langsamer, und das Öl erscheint uns
dickflüssiger.
Aber was ist denn nun flüssiger als Wasser? Da gibt es einige
Flüssigkeiten, aber nur wenige davon begegnen uns im Alltag. Von flüssigem
Helium wirst du wahrscheinlich noch nie gehört haben. Flüssiges Helium ist
sogar bei minus 273 Grad noch flüssig und wird nicht hart. Das ist
unvorstellbar kalt.
Aceton hingegen könntest du kennen, das ist im Nagellackentferner. Kennst
du den Geruch von Nagellackentferner? Der ist ganz schön fies, das darin
enthaltene Aceton lässt ihn stechend und unangenehm duften. Das Aceton
macht Nagellackentferner flüssiger als Wasser. Die Teilchen darin gleiten
so geschmeidig aneinander vorbei, als wären sie eingeseift.
Simon Barmann
12 Oct 2024
## AUTOREN
Simon Barmann
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