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# taz.de -- Trojanische Pager und Walkie-Talkies
> Wie gelangte Sprengstoff in die Pager der Hisbollah? Dazu werden immer
> mehr Details bekannt
Von Lisa Schneider
„Alle roten Linien“ überschritten habe die mit großer Wahrscheinlichkeit
von Israel ausgeführte Attacke auf von Hisbollah-Mitglieder verwendete
Pager. Das erklärte Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in einer Rede am
Donnerstagabend. Und gibt gleichzeitig zu: Man habe schweren Schaden
genommen. Und man wisse, dass der Feind – Israel, aber auch die USA und die
NATO – technologisch überlegen sei. Dennoch, so Nasrallah, werde man nicht
aufgaben. Und das „einjährige Jubiläum der gesegneten Al-Aksa-Flut“, wie
die Hamas und Hisbollah den Übergriff auf Israel am 7. Oktober 2023 nennen,
noch feiern. Der Hisbollah-Chef erklärte außerdem, dass man im vergangenen
Jahr „im Norden Israel Beeindruckendes“ erreicht habe.
Gemeint sind damit wohl auch die vielen Raketen, Drohnen und
Anti-Panzer-Lenkwaffen, die die Hisbollah seit bald einem Jahr auf
Nordisrael abfeuert. Das Gebiet ist evakuiert, über 60.000 Menschen sind
betroffen.
Israels Verteidigungsminister Joaw Gallant hatte jüngst verkündet: „Das
Zentrum der Schwerkraft verlagert sich nach Norden.“ Man sei nun dabei,
„Streitkräfte, Ressourcen und Energie“ an die Grenze zum Libanon zu
bringen. Eine neue Phase des Krieges stehe an. Nun hat nach Berichten
israelisher Medien der Generalstabschef des israelischen Militärs, Herzi
Halevi, den Kriegsplänen für den Libanon zugestimmt.Derweil wurden am
Donnerstag bei einer Welle von Raketen- und Dronenangriffen der Hibsollah
zwei israelische Soldaten an der Nordgrenze getötet.
Die Attacke auf die Pager wurde Israel bereits am Dienstag zugeschrieben –
und die Hinweise darauf verdichten sich weiter. So berichtet die New York
Times: Zwölf ehemalige und aktive Mitarbeiter des israelischen
Verteidigungssektors hätten bestätigt, dass Israel die komplizierte
Operation seit Langem geplant habe.
Auch der Typ der am Mittwoch explodierenden Walkie-Talkies wurde laut des
sie ursprünglich herstellenden Unternehmens Icom ab 2014 nicht mehr
produziert. Icom gab außerdem an, dass auf den explodierten Geräten der
Antifälschungshologramsticker des Unternehmens gefehlt habe.
Derweil hat am späten Mittwoch die Generalversammlung der Vereinten
Nationen eine Resolution angenommen, die fordert, dass Israel sich binnen
zwölf Monaten vollständig aus den palästinensischen Gebieten zurückziehen
solle. Auch ein Embargo für dort von Israel verwendete Waffen wurde
gefordert. 142 Länder, darunter auch Spanien, stimmten dafür, während 14,
etwa die USA und Israel, dagegen votierten. Deutschland, wie auch 42
weitere Staaten, enthielten sich. Israels Botschafter bei den Vereinten
Nationen, Danny Danon, nannte die Annahme der Resolution eine „schändliche
Entscheidung, die den diplomatischen Terror der Palästinensischen
Autonomiebehörde stärkt“. Der palästinensische UN-Botschafter Riyad Mansour
nannte die Abstimmung hingegen einen Wendepunkt in „unserem Kampf für
Freiheit und Gerechtigkeit“.
20 Sep 2024
## AUTOREN
Lisa Schneider
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