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# taz.de -- momentaufnahmen: Wenn man von den alten Sachen nicht lassen kann
In Bad Cannstatt schlägt nicht nur das Herz des VfB. Der älteste
Stadtbezirk Stuttgarts ist auch wegen des „Cannstatter Wasen“ und der
Wilhelma bekannt.
In der Altstadt kann man dem Trubel entfliehen. In den engen, mit hohen
Bäumen gesäumten Gassen finden sich kleine Weinstuben, bunte Cocktailbars
und gemütliche Restaurants. Beim Jakobsbrunnen, einst eine
Pferdetränke, hat sich in der Spreuergasse ein Secondhand-Plattenladen
niedergelassen.
Gegründet wurde er aus einer Laune heraus von drei Rentnern. Der eine war
Stadtplaner, der andere Schreiner, der dritte Plattenhändler, der nun das
Fachwissen einbringt. Ein Mikrokosmos für die Welt der Musik. Zwei ältere
Damen tanzen zu Nirvana, laut ist der Grunge-Rock im Laden zu hören, dann
werden sie in der Techno-Kiste fündig. Am Tresen gibt es Fragen zu
ungewöhnlichen Platten, die sachkundig beantwortet werden. Klassik läuft
hier nicht, die Beatles gehen immer. Eine Frau bietet 1.00 LPs ihres
verstorbenen Mannes an. „Wir kommen vorbei“, versichert einer der Betreiber
hellhörig. Vinyl liegt ja im Trend. Und man versteht sich mitten in Bad
Cannstatt als Bollwerk gegen den Versandhandel. Jörg Palitzsch
14 Sep 2024
## AUTOREN
Jörg Palitzsch
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