| # taz.de -- tazđŸlage: RĂ€dchen im Redaktionsgetriebe | |
| Wer morgens die Zeitung aufschlÀgt oder die App öffnet, bekommt von ihm | |
| nichts mit. Dabei wÀre ohne ihn beides nicht möglich: der | |
| taz-Maschinenraum. Jene Ressorts und Menschen also, die nach auĂen kaum | |
| sichtbar sind, ohne die der Laden aber nicht laufen wĂŒrde. | |
| Ein Beispiel dafĂŒr ist das Ressort taz.eins, dessen Team die vorderen | |
| Seiten der werktÀglichen taz betreut. Die Aufgaben: Themen setzen, mit den | |
| Autoren die Schwerpunkte besprechen, den Layoutkollegen (ein weiterer Teil | |
| des Maschinenraums) die TextlÀngen durchgeben, damit sie die Seiten bauen | |
| können; mit den Fotoleuten (ebenfalls Maschinenraum) Bilder auswÀhlen und | |
| spÀter, wenn die Texte eingetrudelt sind, diese redigieren und ihnen | |
| schmissige Titel geben. Danach ĂŒbernimmt die Korrektur (Maschinenraum). Man | |
| muss sich die taz-Produktion als viele ZahnrÀdchen vorstellen, die | |
| ineinander greifen; manchmal etwas knarzend, aber doch zuverlÀssig; | |
| mitunter arbeiten die RĂ€dchen gar so rasant, dass einem schwindelig werden | |
| kann. | |
| So wie unlĂ€ngst, als fĂŒr den Portraitplatz auf der 2 â es ging um einen | |
| neuen StaatssekretĂ€r â ein Bild fehlte. Die Fotokollegin hatte keines parat | |
| und bemĂŒhte sich, zunĂ€chst vergebens, beim Ministerium um eines. Als der | |
| Seitenschluss nahte, wurde es dem Layoutkollegen schlieĂlich zu heiĂ; er | |
| baute ohne Bild um. DafĂŒr musste der Autor kurzerhand acht Zeilen mehr | |
| schreiben. Gesagt, getan. Dann, kurz vor Schluss: die Wende. Foto doch da. | |
| Acht Zeilen wieder raus. Die RĂ€dchen erreichen ihr Spitzentempo. Am Ende: | |
| Seite fertig. Im Maschinenraum kehrt Ruhe ein. Die Leser werden es nie | |
| erfahren. Daniel Godeck | |
| 31 Jul 2024 | |
| ## AUTOREN | |
| Daniel Godeck | |
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