# taz.de -- Noch mehr Geld für die Bundeswehr | |
> Der Wehretat könnte in den Haushaltsverhandlungen noch weiter steigen | |
Die Debatte um den Etat des Bundesverteidigungsministeriums im Haushalt | |
2025 reißt nicht ab. Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter hat nun die | |
Bundesregierung aufgefordert, mit der Union über eine Ausweitung des | |
Bundeswehr-Sondervermögens zu sprechen. Hofreiter sagte der Augsburger | |
Allgemeinen, „mit unseren derzeitigen Schuldenregelungen sind wir derzeit | |
nicht in der Lage, die notwendigen Investitionen zu tätigen, um | |
verteidigungsfähig zu werden“. | |
Hofreiter, der Vorsitzender des Europa-Ausschusses im Bundestag ist, sagte, | |
es sei höchste Zeit, dass sich Regierung und Opposition zusammensetzen. | |
„Wir brauchen dringend einen parteiübergreifenden Kompromiss, damit die | |
Schuldenbremse nicht zu einem Sicherheitsproblem wird.“ | |
Der Kompromiss der Ampel-Spitzen für den Staatshaushalt des kommenden | |
Jahres sieht einen kleineren Verteidigungsetat vor als von | |
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gefordert. Dieser hatte einen | |
Bedarf von rund 58 Milliarden Euro angemeldet, der Kompromiss sieht rund 53 | |
Milliarden Euro vor. Bis zum Jahr 2028 soll der Wehretat aber auf rund 80 | |
Milliarden Euro anwachsen. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im | |
Jahr 2022 war zudem ein im Grundgesetz verankertes und 100 Milliarden Euro | |
umfassendes Sondervermögen eingerichtet worden, um die Bundeswehr besser | |
und moderner auszustatten. Der Haushaltsentwurf soll am 17. Juli vom | |
Kabinett verabschiedet werden und nach der parlamentarischen Sommerpause im | |
Bundestag beraten und beschlossen werden. | |
Abgeordnete von SPD und Grünen hatten sich bereits dafür starkgemacht, die | |
Summe in den anstehenden Haushaltsverhandlungen im Bundestag aufzustocken. | |
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP), sagte am | |
Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“: „Die gute Nachricht ist erst mal, dass d… | |
Verteidigungsetat wächst.“ Andere Ressorts müssten hingegen sparen, „hier | |
wird also Verteidigung priorisiert“. Trotzdem seien Änderungen bei den | |
Beratungen im Bundestag möglich. | |
Auch die Grünen-Fraktion will in den anstehenden Haushaltsberatungen im | |
Bundestag mehr Geld für die Bundeswehr herausholen. Der grüne | |
Haushaltspolitiker Sebastian Schäfer kündigte gegenüber dem | |
Redaktionsnetzwerk Deutschland Nachbesserungen an der von den | |
Koalitionsspitzen vorgelegten Etatplanung an: Gerade in der Sicherheits- | |
und Verteidigungspolitik gebe es „große Notwendigkeiten, die wir im | |
parlamentarischen Verfahren berücksichtigen werden“, sagte er. Der | |
Kompromiss der Ampel-Spitzen sei zwar eine „ordentliche Arbeitsgrundlage | |
für die Haushaltsverhandlungen im Parlament“. Er fügte aber hinzu: „Wie | |
immer wird es aber zahlreiche und auch wesentliche Änderungen geben.“ (afp, | |
dpa) | |
11 Jul 2024 | |
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