# taz.de -- Zurück ins Auenland | |
> Hochwasserschutz braucht Platz. Versickerungsflächen wie Auen halten die | |
> Wassermassen zurück | |
Wenn die Gewässer aus ihren betonierten Zwangsjacken befreit werden und ihr | |
altes Bett zurückbekommen, können die Niederungen an den Ufern auch | |
[1][wieder zu Auen werden]. Durch Bebauung und Begradigung sind bis heute | |
rund 80 Prozent der alten Auen verloren gegangen. Doch Hochwasserschutz | |
braucht Platz. Die Überschwemmungs- und Versickerungsflächen, die es früher | |
gab, halten die größten Wassermassen zurück. | |
Seit 2017 wird durch das Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ versucht, | |
die Flussauen zu renaturieren. Flächen werden entsiegelt und Deiche | |
zurückverlegt. Man verspricht sich neue Retentionsflächen, fruchtbare Böden | |
und eine gute Wirkung auf die Biodiversität. Neben dem Schutz vor den | |
Fluten hätte nämlich auch die Tier- und Pflanzenwelt etwas Lebensraum | |
zurück. Zu dieser Renaturierung gehören auch Polder, also tiefer liegende | |
Flächen. Diese sind, anders als die Auen, von Deichen umgeben und werden | |
bei Hochwasser nur gezielt geflutet. | |
Eine der größten Renaturierungen in Deutschland umfasst die Flüsse Elbe, | |
Saale, Mulde, Havel, und die Weiße und Schwarze Elster im Lödderitzer Forst | |
in Sachsen-Anhalt. Zwei Dutzend Deiche werden dort zurückverlegt und zehn | |
neue Flutungspolder geschaffen. Zeitgleich wurden Auenwälder revitalisiert, | |
auf alten Ackerflächen hat man klimaresistente Eichen gepflanzt, anderswo | |
wurden Pappeln und amerikanische Eschen abgeholzt. Am Ende sollen insgesamt | |
16.000 Hektar Fläche 300 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten können. | |
22 Jun 2024 | |
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## AUTOREN | |
Philipp Brandstädter | |
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