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# taz.de -- Staubtrockene Fakten
Bild: Saharastaubpartikel auf Schnee in Graubünden
Ein Saharastaubkorn kommt selten allein! Und da macht es auch nichts, dass
es weniger als zehn Mikrometer groß ist. Denn wenn Saharastaub – wie in den
vergangenen Wochen in Europa – massenhaft gemeinsam unterwegs ist, kann er
Erstaunliches bewirken.
1 Liegt Saharastaub in der Luft, filtern die Partikel das Sonnenlicht, das
dann schlechter zur Erdoberfläche durchdringt. Deshalb erscheint alles
etwas abgedimmt und es wird weniger warm.
2 Da die Staubteilchen das Sonnenlicht abdimmen, können sie sogar Hurrikane
verhindern. Denn wo weniger Sonne ankommt, kann sich das Meerwasser weniger
stark erwärmen – und tropische Wirbelstürme entstehen seltener.
3 Skifahrer dagegen werden vom Saharastaub benachteiligt: Landen die
Partikel auf Schnee, erwärmt der sich in der Sonne viel schneller als
weißer Schnee. Außerdem macht der Staub die Oberfläche rau – Pisten werden
stumpfer und langsamer.
4 Dass die Saharastaubpartikel für besonders farbenreiche Sonnenauf- und
untergänge sorgen, ist allerdings ein Irrtum. Dafür sind viel eher die noch
kleineren Partikel aus Abgasen verantwortlich.
5 Dafür begünstigen die Staubteilchen die [1][Wolkenbildung], weil sie wie
Kondensationskeime wirken – also die Stellen, an denen aus Dampf
Flüssigkeit wird.
6 Saharastaub in Mitteleuropa tritt zumeist in der ersten Jahreshälfte auf.
Wirbelstürme in der Sahara treiben den Wüstensand in die Höhe, starker Wind
trägt ihn gen Norden.
7 Der Deutsche Wetterdienst spricht von fünf bis fünfzehn
Saharastaubereignissen pro Jahr. Eine Zunahme von Staubtagen ist nicht
feststellbar.
8 Die Staubteilchen sind recht unterwegs: Vom Ursprungsort bis nach
Mitteleuropa brauchen sie zwischen zwei und sieben Tagen.
9 Saharastaub ist reich an Mineralien wie Phosphor, Kalzium, Magnesium und
Eisen und wirkt wie guter Dünger für Pflanzen. In den südamerikanischen
Regenwäldern gelten die Partikel als wichtigste Nährstoffquelle für die
Vegetation. Passatwinde helfen beim Transport über den Atlantik.
10 Die Sahara war zum Ende der Eiszeit ein riesiger Süßwassersee. Diese
Vergangenheit ist im Boden gespeichert – daher sind die Staubteilchen so
fruchtbar. Felix Zimmermann
13 Apr 2024
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## AUTOREN
Felix Zimmermann
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