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# taz.de -- Dreimal Panter Preis für Demokratie
> Seit 2009 wird der taz Panter Preis von der taz Panter Stiftung
> verliehen.Dieses Jahr geht der Preis auf Reise nach Thüringen, Sachsen
> undBrandenburg – auf der Suche nach zivilgesellschaftlichen Projekten mit
> Biss
Bild: Foto: Gabriele Witter
Demokratie – das ist so ein Begriff, mit dem erst mal alle einverstanden
sind. Wie Liebe, Menschenwürde oder auch Freiheit. Auratische,
stimmungsvolle Wörter wie diese geben dem, der sie gebraucht, einen
moralischen Vorsprung, erzwingen sozusagen eine respektvolle Pause. Doch
was sie tatsächlich bedeuten, klärt sich in der Regel kasuistisch, jetzt
und hier – oder in der Verneinung, in der Einschränkung. Was Menschenwürde
meint, ist schwer zu definieren, aber wann sie verletzt wird, das ist
leicht zu sehen. Was Liebe meint, zeigt jeder gute Film anders (wie jede
gelebte Liebe auch), aber Lieblosigkeit ist etwas, das wir spontan ähnlich
empfinden.
Und Demokratie? Wann ist sie da und „funktioniert“? Ist sie ein Zustand
oder ein Prozess, ein Ordnungsprinzip, etwas Juristisches, braucht sie
Beteiligung von Menschen ohne Amt, sind Kritik sowie Konflikt für ihr
Bestehen unabdingbar? Gehört soziale Gerechtigkeit essenziell dazu? Und
welche Arten von Machtmissbrauch werden geahndet oder überhaupt als solche
erkannt; für welche Formen „struktureller Gewalt“ ist die Politik
zuständig, wo fängt die Verantwortung der Gesellschaft an, was ist das
überhaupt: „Gesellschaft“? Gehört man auch dazu, wenn man eben nicht
dazugehört, wenn man ignoriert, bedroht oder an der Ausübung seiner Recht
gehindert wird? Ist öffentlich-rechtliche Versorgung mit Informationen
notwendig für eine Demokratie, ist eine freie Presse unentbehrlich, und was
geschieht, wenn die freie Presse – oder auch „soziale Medien“ – ganz fi…
Fressen gehören?
All diese Fragen bespricht der taz Panter Preis in diesem Jahr vor Ort. In
Thüringen, in Sachsen und in Brandenburg, im Rahmen von drei taz Panter
Foren, die Medien, Politik und Zivilgesellschaft bringen werden. Im
Kummerbund der Republik, wo dauernd falsch gewählt wird und von wo die
schlechten Nachrichten kommen (während überall anderswo, versteht sich,
alles im besten Zustand ist).
Wo es Leute braucht, die sich nicht nur engagieren, sondern die auch eine
gewisse Kühnheit beweisen – müssen. Nicht nur abends, im Dunkel, auf dem
Weg nach Hause, an der Kneipe mit den Nazischlägern vorbei, sondern auch in
der Schule, beim Vereinsfest, im Bezirksrat und im Supermarkt. Wo Angst
oder Beklommenheit regieren, wo gepöbelt oder giftend rassistisch geredet
wird, wo der Klimawandel eine Verleumdung ist, Flüchtlinge als Bedrohung
gelten, Inklusion eine Scheißidee von den Grünen ist, der Journalismus
Lügenpresse und Antisemitismus eine Meinung, für die man Beifall bekommt.
Mehr noch: Wo es mühsam ist, Zeit braucht und – vor allem – Solidarität, …
die Verhältnisse zu verbessern und Demokratie nicht nur zu genießen,
sondern auch durchzusetzen.
Der Panter Preis wird zeigen, wer sich einsetzt für „Demokratie mit Biss“;
er präsentiert die Initiativen, er stellt die Engagierten ins Licht und
lässt sie erzählen, berichten, erklären. Danach, da sind wir sicher, sehen
wir ein bisschen klarer, was das ist, Demokratie. Dort und gegenwärtig,
also hier und jetzt. Und wie man die Zukunft, was ja nie schadet,
verbessern kann. Und nachdenken, träumen und fantasieren, planen und leben.
Der taz Panter Preis ist mit dreimal 5.000 Euro dotiert. Es gibt drei
Preisverleihungen im Rahmen der taz Panter Foren:
– Am 23. Juni in Thüringen
– Am 24. August in Sachsen
– Am 7. September in Brandenburg
Elke Schmitter war von 1992 bis 1994 Chefredakteurin der taz und ist heute
Kuratoriumsmitglied der taz Panter Stiftung
23 Mar 2024
## AUTOREN
Elke Schmitter
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