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# taz.de -- Feministische Lichtblicke
> Weltweit erstarken Rechte und ihre frauen- und queerfeindlichen
> Ideologien. Linke Medien müssen dagegenhalten
Von Amina Aziz, Journalistin
lassen Sie mich direkt mit einer guten Nachricht einsteigen: Die taz hat
laut einer Auswertung des gemeinnützigen Vereins ProQuote Medien mit über
65 Prozent den mit Abstand höchsten Frauenmachtanteil bei Print- und
Online-Leitmedien in Deutschland. Das ist natürlich gerade in Zeiten von
Kulturkampf und grassierendem Antifeminismus und zunehmender Gewalt gegen
trans und queere Menschen ein Lichtblick. Vielleicht haben Sie mitbekommen,
dass eine Studie des King’s College und des Umfrage-Instituts Ipsos und
anderer in 31 Ländern ergeben hat, dass die junge männliche GenZ-Generation
gar nicht mal so begeistert ist vom Feminismus und sie progressive Ideen,
wie dass Männer zu Hause auf Kinder aufpassen sollen, gar nicht mal so gut
finden und dass sie finden, dass der Feminismus inzwischen so weit gehe,
dass Männer diskriminiert würden (ja, wirklich!). In Deutschland finden
laut der Umfrage über 40 Prozent aller Teilnehmenden, dass es bei der Frage
nach Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen jetzt auch mal genug
sei. Angesichts des 8. März macht mich das traurig.
Der internationale feministische Kampftag liegt nahe beim kalendarischen
Frühlingsanfang, der weltweit von Millionen von Menschen traditionell
gefeiert wird – und das oft auch feministisch. Newroz oder Noruz, wie das
Fest oft je nach Ort heißt, läutet beispielsweise im Iran auch das neue
Kalenderjahr ein. Das Schlechte aus dem alten Jahr wird hinter sich
gelassen und man fokussiert sich auf positive Dinge. Das ist in diesem Jahr
für viele nicht leicht, denn im Iran sind die Menschen nach wie vor von
gewaltvoller Repression betroffen und die feministische Revolution lässt
auf sich warten. Von dort aus wurde die Lösung der kurdischen
Freiheitsbewegung Jin, Jiyan, Azadî – Frau, Leben, Freiheit in die Welt
getragen. Demnach ist eine Gesellschaft nur so frei, wie die Frauen in ihr
es sind. Doch leider sind Frauen, trans und queere Menschen in vielen
Teilen der Welt überhaupt nicht frei und ihre Situation mal mehr, mal
weniger gut.
In Afghanistan wird das Frühlingsfest unter den Taliban begangen. Die
Türkei ist aus der Istanbul-Konvention ausgetreten, und laut Präsident
Erdoğan sollen die Rechte der LGBITQ*-Community weiter eingeschränkt
werden. Das ist fatal, denn die Türkei ist ein Zufluchtsort für viele
queere Menschen und Frauen aus der Region. Außerdem lehnt Deutschland viele
Asylanträge aus der Türkei ab. Gleichzeitig bombardiert die Türkei
Kurdistan. Dort ist Newroz daher immer auch ein Fest des Widerstands gegen
die Unterdrückung.
Hierzulande ist die Tatsache, dass es jeden dritten Tag in Deutschland
einen Femizid gibt, in Zeiten von Altersarmut, Inflation und
Abtreibungsgegner*innen, nur die Spitze des Eisbergs. In der taz aber
sollen nicht nur vielfältige feministische Perspektiven vorkommen. Sie soll
dank ihrer Genoss*innen weiterhin ein feministischer Lichtblick zwischen
sonst eher männlich geprägten, konservativen Leitmedien sein. Unterstützen
Sie die taz und werden Sie Genoss*in!
9 Mar 2024
## AUTOREN
Amina Aziz
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