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# taz.de -- das wird: „Die Liebe ist auf dem Rückzug“
> Compagnia Bellanda erprobt öffentlich die Liebe in der Eisfabrik
Interview Clara Dünkler
taz: Herr Piontek, das Stück handelt von Liebe, ist das Thema noch
reizvoll?
Wolfgang A. Piontek: Ja, durchaus. Wir müssen uns fragen, warum es so viele
Kriege und Konflikte gibt. Man merkt: Die Liebe ist auf dem Rückzug. Das
Stück ist ein Plädoyer für die Liebe, das kann man nicht oft genug sagen.
2023 hat Compagnia Bellanda Symposio schon einmal aufgeführt. Zufrieden
waren sie nicht. Was hat gefehlt?
Das Stück fühlte sich für die beiden noch nicht fertig an. Sie waren
neugierig und wollten neue Impulse finden. Die alte Version war ein
kompaktes Duo, das durchgetanzt wurde. Es fehlte an Rhythmuswechseln,
Kontrast und die Figuren waren noch nicht ausgearbeitet. Jetzt gibt es eine
weitere Person, einen Erzähler. Auch Videos kamen hinzu. Diese Version hat
Tanztheater Aspekte bis hin zu schauspielerischen Momenten. Das Stück ist
in die Geschichte von Platons Kugelmenschen eingebettet. Es geht um Liebe,
aber auch um Alltag, ums Scheitern und die Suche nach einer Verbindung mit
einem anderen Menschen.
Ist es üblich, dass Künstler:innen noch einmal eingeladen werden, um an
der Ausarbeitung ihres Stückes zu arbeiten?
Wie diese Zusammenarbeit zustande kam, ist ungewöhnlich. Da Compagnia
Bellanda unzufrieden mit der letzten Version ihres Stückes war, boten mein
Bruder Peter Piontek und ich ihnen an, Symposio als Artists in Residence in
der Eisfabrik weiterzuentwickeln. Wir unterstützen gerne vor allem junge
Künstler und Künstlerinnen. Seit zwei Wochen arbeiten wir gemeinsam an der
neuen Version. Das Residency Programm an sich gibt es schon seit mehreren
Jahren – das Einzige in Niedersachsen.
Kann die Reaktion des Publikums bei einer offenen Probe noch etwas am
finalen Stück verändern?
Das Publikum inspiriert immer. Es gibt eine ganz andere Intensität. Hier
ist entscheidend, dass das Duo darauf achtet, wie die Leute auf die
Neuerungen reagieren. Wird das transportiert, was man sich erhofft hat?
Durch Publikum wird sich nicht das Stück ändern, aber vielleicht der
Ausdruck. Es gibt immer auch Momente, in denen Tänzer und Tänzerinnen
improvisieren können. Die offene Probe ist ein besonderer Anreiz für das
junge Publikum, Tanz live zu erleben. Wir wollen Prozesse im Theater
transparenter machen. Nicht nur das Endergebnis zeigen, sondern auch den
Weg dorthin.
14 Feb 2024
## AUTOREN
Clara Dünkler
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