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# taz.de -- herzensort: Ein Stall für meinen Esel |
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Der Weg ist nicht das Ziel. Das Büro ist das Ziel. Der Weg dorthin ist |
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beschwerlich, vor allem im Winter, wenn einem auf dem Rad der Gegenwind die |
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Tränen in die Augen treibt. Tränen, die sich mit den Tropfen des Regens |
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vermischen und auf den geröteten Wangen brennen. Und alles ist so |
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bitterkalt. Die Zehen sind taub vor lauter Socken in zu engen Schuhen. Die |
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Fingerspitzen kribbeln und sind mal rot, mal weiß, wie Flatterband, das vor |
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dem Kältetod warnt. |
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Aber dann kommt die letzte Biegung, noch einmal um die Kurve heizen, im |
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Stand in die Pedalen treten, im Fahrtwind vom Sattel schwingen und mit |
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steifen Händen die Schlüsselkarte aus der Tasche nesteln. Hinter der Tür |
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ein erstes Behagen. Kein Wind mehr und kein Regen. Dafür Wärme. Weiter in |
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den Fahrstuhl, Untergeschoss, einmal um die Ecke, die Tür schwingt auf, das |
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Rad voran, schiebt sich durch, wie ein hungriger Esel, der zum Trog drängt. |
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Mein Esel und ich wir sind angekommen, im heimeligen Stall, ein großer |
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Raum, grauer Beton, kaltfahles Licht, der taz-Fahrradkeller. Kein Ort zum |
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Verweilen, ein Ort zum Ankommen. Der Weg ist nicht das Ziel. Der Stall ist |
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das Ziel. Nora Belghaus |
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27 Jan 2024 |
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## AUTOREN |
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Nora Belghaus |
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