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# taz.de -- Kein Doppel mehr am Rothenbaum
> Das Tennisturnier der Herren am Rothenbaum in Hamburg bekommt einen neuen
> Veranstalter. So wird es künftig wohl nicht mehr mit dem Turnier der
> Damen kombiniert werden. 2024 ziehen die Frauen vorübergehend auch an
> einen anderen Ort: in den Hamburger Stadtpark
Von Jonas Graeber
Die Entscheidung des Deutschen Tennis Bundes (DTB), das Herrenturnier am
Hamburger Rothenbaum an einen neuen Veranstalter zu vergeben, sorgt bei
vielen Beteiligten für Verwunderung. Nachdem die Veranstaltungsagentur
Match Maker in den vergangenen Jahren beide Turniere gemeinsam ausgetragen
hatte, erhielt nun der belgisch-spanische Veranstalter Tennium den
Zuschlag. Mit dem neuen Veranstalter wolle man das Turnier am Hamburger
Rothenbaum weiterentwickeln, sagte DTB-Präsident Dietloff von Arnim. Doch
wie genau diese Weiterentwicklung konkret aussehen könnte, ist unklar.
In den vergangenen Jahren waren die Turniere der Herren und Damen gemeinsam
als „Combined Event“ ausgetragen worden, was beim Publikum sowie bei
Spieler*innen großen Anklang fand. „In Zeiten von Diversität und
Gleichberechtigung finde ich es schon erstaunlich, dass man ein so starkes
wirtschaftliches, aber auch symbolisches Produkt auseinanderreißt“,
kritisierte etwa Andrea Petković, Botschafterin des Turniers der Damen und
ehemalige Weltranglisten-Neunte.
Ein kombiniertes Event aus Herren- und Damenturnier scheint mit zwei
unterschiedlichen Veranstaltern kaum umsetzbar. Mitte November wurde
außerdem verkündet, dass die Tennis-Damen 2024 gar nicht am selben Ort wie
die Herren antreten werden. Statt im Stadion am Rothenbaum, dem „Herz des
deutschen Tennis“, muss das Damenturnier in den Hamburger Stadtpark
ausweichen. Ein provisorischer Court für 2.000 Zuschauer*innen soll dort
errichtet werden. Auch das ist verwunderlich. Das Stadion am Rothenbaum
wurde erst 2020 für rund 10 Millionen Euro saniert.
## Masters-Status verloren
Inzwischen ist auch klar, dass der Umzug nicht dauerhaft sein wird. „2025
planen wir die Rückkehr in unsere traditionelle Heimstätte am Rothenbaum“,
so Sandra Reichel, Turnierdirektorin des Damenturniers. Der enge
Terminkalender lasse 2024 keine zwei Turniere am Rothenbaum zu. Zwischen
dem Turnier in Wimbledon (1. bis 14. Juli) und dem Beginn der Olympischen
Spiele in Paris (26. Juli) liegen nur 12 Tage, an denen in Hamburg gespielt
werden kann. Deshalb sei der Umzug in den Stadtpark die einzige
Möglichkeit. Bei Reichel überwiegt die Vorfreude: Vom 20. bis 26. Juli
werde man im Stadtpark eine besondere Turnieridee mit exklusivem Flair
verwirklichen können.
Es gibt nur wenig Hinweise, warum der DTB die Lizenz für das Herrenturnier
neu vergeben hat. Dem Vernehmen nach würde der Verband in Hamburg gerne
wieder ein Masters-Turnier ausrichten, die höchste Turnierklasse der
Weltverbände ATP und WTA. Diese sind sehr attraktiv für
Topsspieler*innen, wodurch dann auch die Veranstalter stärker
profitieren, etwa durch deutlich höheren TV- und Werbeeinnahmen. 2008 hatte
Hamburg seinen Status als Masters-Turnier verloren. Möglicherweise sieht
der DTB mit dem neuen Veranstalter Tennium größere Chancen, das
Masters-Level zurückzuerlangen.
4 Dec 2023
## AUTOREN
Jonas Graeber
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