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# taz.de -- Elsenbrücke blockiert
> Die Aktionen für eine Wende in der Klimapolitik gehen weiter. Aus Protest
> gegen den Weiterbau der A100 wurde die Elsenbrücke in Treptow blockiert
Von Luise Bartsch
Die Stimmung war ausgelassen, es wurde gesungen und gelacht. Unter dem
Motto „Stoppt fossile Subventionen“ hatte ein breites Aktionsbündnis aus
Klima- und sozialen Bewegungen am Samstag zur Blockade der Elsenbrücke in
Treptow aufgerufen.
Der Protest richtete sich gegen den geplanten [1][17. Bauabschnitt der
Stadtautobahn A100,] südlich der Spreebrücke. Nach Schätzungen der
Organisator:innen beteiligten sich rund 600 Menschen an den
Veranstaltungen, die Polizei sprach von weniger.
Mehrere Stunden war die Brücke am Samstagnachmittag blockiert, mit
spürbaren Folgen für den Autoverkehr in der Umgebung. 13 Demonstrierende
hätten sich [2][auf der Fahrbahn festgeklebt] und 10 hätten sich aneinander
geklebt, teilte eine Polizeisprecherin am Sonntag auf Nachfrage mit. Rund
200 Polizeikräfte seien im Einsatz gewesen, das Gebiet sei weiträumig
abgesperrt gewesen.
Die Elsenbrücke symbolisiere die Fehlsubventionierung im Verkehrssektor,
sagte Susanne Egli, Pressesprecherin von Extinction Rebellion, eine der
beteiligten Organisationen, zur taz. Ziel der Aktion sei es, politischen
und gesellschaftlichen Druck auszuüben und die Klima- und Energiepolitik
anzuprangern, auch als Reaktion auf die 28. Weltklimakonferenz in Dubai.
Der Protesttag begann um 12 Uhr mit einer Fahrraddemo. Das Motto: „Der
beste Klimaschutz ist, die A100 nicht zu bauen“. Über einen für die
Radfahrer:innen gesperrten Abschnitt der Stadtautobahn ging es zur
Elsenbrücke. Um 14.30 Uhr begann dort die zentrale Veranstaltung. Eine
Mahnwache mit Kundgebungen sowie Kunstperformances und Bastelangebote für
Kinder waren im Vorfeld angemeldet worden. Man möchte „anschlussfähiger“
werden, sagte Egli. Es gehe darum, die Bevölkerung mehrheitlich zur
Teilnahme am Klimaprotest zu gewinnen.
Zunächst hatte die Polizei versucht, die Blockade der Brücke zu verhindern.
Den Aktivist:innen gelang es aber, die Straße einzunehmen. Laut Polizei
machten rund 150 Menschen die Brücke dicht, laut Veranstalter:innen
waren es deutlich mehr.
Sowohl auf als auch neben der Straße war die Stimmung ausgelassen. Reden
wurden gehalten, Parolen mit Forderungen skandiert, wobei die
Aktivist:innen immer wieder ihre Friedfertigkeit betonten.
Ziviler Ungehorsames ist seit langem fester Bestandteil des [3][weltweiten
Klimaaktivismus]. Welchen Erfolg er haben kann, zeigten jüngst die
Niederlande. Über Monate hinweg wurde eine Autobahn besetzt, mit der
Forderung, fossile Subventionen zu stoppen. Zuletzt beteiligten sich über
25.000 Menschen.
Ab 15.30 Uhr begann die Polizei am Samstag mit der Räumung der Elsenbrücke.
Um die zu erschweren, hatte sich eine Kette von Aktivist:innen
aneinander geklebt. Auch eine spontane Demo bildete sich. Gegen 16.30 Uhr
erklärten die Organisator:innen die Aktion für beendet. Es sei ein
gelungener Protesttag gewesen, war man sich einig.
Zum Bündnis gehören 350.org, Brücke des Glaubens, Eltern gegen die
Fossilindustrie, Extinction Rebellion, Initiative KlimaGerecht Leben,
Gerade denken, Letzte Generation, Sand im Getriebe Berlin und Scientist
Rebellion.
11 Dec 2023
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## AUTOREN
Luise Bartsch
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