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Bild: William K. Haselden vermutete schon 1919, dass Handys einmal in den peinl… | |
Immer und überall erreichbar sein, ein Fluch und Segen zugleich. Wer kennt | |
das Gefühl nicht, dass das [1][Handy] immer in den unpassendsten Momenten | |
klingelt? An der Supermarktkasse, im stillen Kinosaal, beim ersten Date | |
oder während man den Kindern vorliest. Dieses Phänomen zeichnete William K. | |
Haselden in seinem Comic „Wenn wir alle Taschentelefone haben“ bereits | |
1919. Er reagierte damit auf die Behauptung der Macroni Wireless Telegraph | |
Company, sie sei nicht mehr weit davon entfernt, ein drahtloses Telefon im | |
Taschenformat zu entwickeln. Der Geschäftsführer Godfrey Isaacs prophezeite | |
damals, dass das Taschentelefon einmal im täglichen Gebrauch sein werde. | |
Dass diese Erfindung unser Leben nicht nur positiv beeinflussen würde, | |
ahnte der Zeichner schon vor mehr als 100 Jahren. Er sah im Taschentelefon | |
einen Störfaktor, der immer in den ungünstigsten Situationen bimmeln würde. | |
Während des [2][Konzertbesuchs], in der vollen Bahn oder sogar während der | |
eigenen Hochzeit. Glücklicherweise gibt es mittlerweile die praktische | |
Funktion, das Handy stumm zu stellen. Das peinliche Bimmeln fällt aus. Was | |
bleibt, ist die ständige Erreichbarkeit. Manche Leute gehen aus Neugier | |
oder Anstand auch in unpassenden Situationen ans Telefon. Deutlich | |
höflicher wäre es, einfach zurückzurufen, wenn es dann passt. Wenn Haselden | |
von der Mute-Funktion unserer Telefone gewusst hätte, wäre seine Sorge | |
vielleicht kleiner gewesen. Melina Möhring | |
4 Nov 2023 | |
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## AUTOREN | |
Melina Moehring | |
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