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# taz.de -- das wird: „Wir sagen: traut euch, zeigt euch!“
> Zum fünften Mal wird am Samstag in Bremen der Diaspora-Preis verliehen
Interview Hellen Kachler
taz: Frau Kamche, warum ist die Preisverleihung für das Engagement von
Menschen in der Diaspora wichtig?
Virginie Kamche:Zu Beginn meiner Zeit in Bremen konnte ich die Menschen der
Diaspora nicht erreichen. Ich habe angefangen, darüber zu reflektieren und
mich gefragt, ob diese Menschen und ihre Arbeit in der Gesellschaft
überhaupt gesehen werden? Ob diese Menschen mehr Unterstützung brauchen?
Deshalb gibt es den Diaspora-Preis: Es geht um Sichtbarkeit, Wertschätzung
und Vernetzung. Die Projekte, die jedes Jahr gewinnen, sind Vorbilder für
die nächsten Jahre und leisten auch einen kulturellen Austausch.
Welche Rolle spielt die öffentliche Wirksamkeit der Veranstaltung?
Menschen aus der Diaspora denken häufig, es gibt keinen Raum für sie in der
Gesellschaft. Wir wollen diese Menschen erreichen und sagen: traut euch,
zeigt euch! Durch die Preisverleihung sieht man wirklich, wie interessiert
die Diaspora daran ist, ihre Arbeit zu zeigen. Jedes Jahr bewerben sich
mehr Projekte. Das Preisgeld ist den meisten egal, sie freuen sich über die
Aufmerksamkeit für ihre Projekte.Man sieht aber auch, wie das Engagement
der Diaspora mehr Wertschätzung in der Mehrheitsgesellschaft bekommt, weil
wir immer mehr Sponsoren haben wie beispielsweise die Sparkasse oder
Vonovia.
Vermissen Sie bei den Bewerbungen Projekte, die Sie interessant finden?
Wenn Menschen sich nicht mit ihren Projekten bewerben, liegt das oft daran,
dass ihnen die Informationen fehlen. Da läuft viel über Mundpropaganda …
… und in der taz bekommt der Diaspora-Preis nun auch Aufmerksamkeit.
Dann muss ich die Zeitung in der Diaspora noch mal verteilen. Die Menschen
haben einfach das Vertrauen verloren und trauen sich nicht, sich zu
bewerben. Aber auch die sprachliche Barriere spielt eine Rolle. Deshalb
haben wir angefangen, Bewerbungen in allen Sprachen anzunehmen und
Unterstützung bereitgestellt, um die Bewerbungen mit den Gruppen auf
Deutsch zu übersetzen. Wir versuchen auch, Menschen aus Bremerhaven zu
erreichen, das gelingt uns noch nicht so gut.
Wer sitzt denn in der Jury?
Für jede der fünf Kategorien gibt es jeweils drei Jurymitglieder, damit
auch für alle Bereiche genügend Fachkompetenz vorhanden ist. Aber wir
versuchen auch, dass es gerecht bleibt. Deshalb soll die Jury immer ein
ausgewogenes Geschlechterverhältnis haben und es sollen auch Menschen aus
der Diaspora dabei sein.
Was erhoffen Sie sich für den Samstag?
Es ist immer knapp mit dem Geld und ich denke, ob das alles klappt? Deshalb
bin ich einfach froh, dass wir die Verleihung wieder auf die Beine stellen
konnten. Einfach zu sehen, dass wieder mehr Leute dabei sind als im letzten
Jahr, wir uns weiter professionalisieren. Und vielleicht finden wir wieder
neue Leute, die uns unterstützen möchten.
26 Oct 2023
## AUTOREN
Hellen Kachler
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