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# taz.de -- Der Deal: Ein weltweites FCKW-Verbot
> Wie Lobbyarbeit für ein Abkommen gegen ein klimaschädliches Kühlmittel
> sorgte
Viel Macht in wenigen Händen – normalerweise kein vielversprechender Beginn
einer Geschichte. Doch manchmal bietet sich so auch ein wirksamer Hebel für
tiefgreifende Veränderungen. So etwa beim Verbot der
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW): Als der Weltmarktführer Dupont seine
Blockadehaltung aufgab, ging alles ganz schnell. Aber der Reihe nach.
In den 1970er Jahren wurde bekannt, dass das Kühlmittel die Ozonschicht
zerstörte. Zunächst übte sich die Industrie in Verharmlosung und
Ablenkmanövern. Verbraucher:innen begannen aber, auf FCKW-haltige
Produkte zu verzichten und übten Druck auf die Politik aus. Als Erstes
regte sich die US-Regierung: Sie machte Ernst und verbot die Verwendung der
Gase. Damit brockte sie dem Branchenriesen Dupont einen gewaltigen
Wettbewerbsnachteil gegenüber nicht dort ansässigen Unternehmen ein.
Mitte der 1980er Jahre entdeckten Wissenschaftler:innen das
[1][Ozonloch] über der Antarktis und damit auch das Ausmaß der Gefahr, die
von FCKW ausging. Dupont setzte sich von nun an für ein internationales
Verbot von ozonschädigenden Stoffen ein – nicht ganz uneigennützig, so
sollten auch wieder gleiche Wettbewerbsvoraussetzungen geschaffen werden.
Kurz darauf, 1987 und 1988, unterzeichneten 46 Staaten das
Montreal-Protokoll. Zunächst einigten sie sich auf eine schrittweise
Reduktion und schließlich auf ein vollständiges Verbot von Substanzen, die
die Ozonschicht angreifen. Bis heute sammelten sich 198 Unterschriften
unter dem Montrealer Protokoll – das sind mehr, als die UN Mitglieder hat.
Einige Stimmen bezeichnen das Protokoll als bis dato erfolgreichstes
[2][Umweltabkommen]. Es zeigt, wie schnell globale Veränderungen
voranschreiten können. Natürlich waren die Voraussetzungen dafür günstig,
da es zügig Alternativen zu den FCKW gab. Der Erfolg des Montrealer
Protokolls verdeutlicht auch, warum es so viel herausfordernder ist, sich
auf eine gemeinsame Reduktion der Treibhausgase zu einigen. Denn ein Dupont
beim CO2-Ausstoß fehlt.
8 Jul 2023
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## AUTOREN
Anton Benz
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