Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Gluckernd im Rhythmus
> Das neue Album von Hanno Leichtmann heißt wie sein jüngstes Alter Ego:
> "Chromacolor". Echtzeitmusik und jazzige Töne erzeugen darauf einen
> sanften Sog.
Bild: Hanno Leichtmann, diesmal als Chromacolor
Der Berliner Elektronikkünstler Hanno Leichtmann ist vielgleisig unterwegs:
Nicht nur arbeitet er als Musiker und Produzent; er ist auch Kurator und
bisweilen gar T-Shirt Designer. Wenn es in Richtung Kunst oder abstraktere
Gefilde geht, für Klanginstallation etwa, bringt er seine Musik zumeist
unter eigenem Namen heraus; Beatlastigeres erscheint unter dem Alias
Static.
Darüber hinaus ist er (mit Jan Jelinek und Andrew Pekler) Teil des
Improvisations-Trios Groupshow. Und zusammen mit dem dem US-amerikanischen
Improvisationsmusiker und Komponisten David Moss veröffentlicht er als
Denseland.
Nun kommt ein weiteres Alter Ego hinzu. Als Chromocolor hat Leichtmann
Tracks gebastelt, die ob ihrer Leichtigkeit und Luftheit ausgesprochen
zugänglicher wirken als vieles, was der klassisch ausgebildete
Jazz-Schlagzeuger sonst macht. Unterstützung bekam er von
Instrumentalist:innen aus der hiesigen Echtzeitmusik-Szene, aber auch
von der Vibrafonistin Els Vandeweyer aus Belgien oder dem britischen
Saxofonisten Tobias Delius.
„Chromacolor“ klingt, obwohl jeder Track durchaus seinen eigenen Charakter
entwickelt, in sich geschlossen, dabei recht ambienthaft und zudem recht
jazzy. Beats gibt es kaum, allenfalls blubbert und gluckert es – und doch
entwickeln die minimalistischen Rhythmen einen sanften Sog. In diesen
zwischen Madeira und Berlin entstandenen Stücken fühlt man sich bei aller
Abstraktheit schnell heimelig. Der lautmalerische Gesang der
US-amerikanischen Musikerin Annie Garlid trägt zur geschmeidigen
Gesamtanmutung bei.
18 Jun 2023
## AUTOREN
Stephanie Grimm
## TAGS
taz Plan
Kolumne Berlinmusik
elektronische Musik
Schlagzeuger
Jazz
Ambient
taz Plan
taz Plan
taz Plan
taz Plan
taz Plan
taz Plan
Depression
Inklusion
## ARTIKEL ZUM THEMA
Konzertempfehlungen für Berlin: Erdbeeren und Experimente
Das Festival „Durchlüften“ bietet tolle Musik an einem befremdlichen Ort �…
umsonst und draußen. Beim Picknick-Konzert im Silent Green wird es
mythisch.
Neue Musik aus Berlin: Auf schlingernden Umlaufbahnen
Auf „Parallax“, dem dritten Album von João Orecchia und Sicker Man, treffen
alte Synthies auf Freejazz-Elemente und gesteigerte Abstraktion.
Konzertempfehlungen für Berlin: Tradition trifft Loop
Das Sonic Pluriverse Festival lädt ins HKW, Cucina Povera kommt mit
soghaften Tracks. Und ein Sammelband erzählt vom Magnetbanduntergrund in
der DDR.
Neue Musik aus Berlin: Frappierend zeitlos
Ein Tape von Rosa Beton kursierte 1983 im Ost-Berliner Underground. Der als
„Demo 83“ restaurierte Punk-Stoff aus der DDR kommt nun live nach Berlin.
Konzerttipps für Berlin: Mit Soundclash und Sog
Eine Perfekte Woche für laue Nächte mit dem Performing Exiles-Festival,
diversen Jazz-Exzessen, elektronischen Klängen und 30 Stunden
Krake-Festival.
Neue Musik aus Berlin: Wenn Wolken weinen
Taiko Saitō ist eine Meisterin der Improvisation. Auf "Tears of a Cloud"
entlockt sie Marimba und Vibraphon konzentrierte Geräusche und Melodien.
Britpopstar Arlo Parks: Schwelgerisch beim Trübsinn
Die britische Sängerin Arlo Parks denkt in ihren Songs über psychische
Gesundheit nach. Besonders wütend klingt das Album „My Soft Machine“ nicht.
Inklusion in der Musik: Zahnpasta ist gut für die Latrine
Nico Deuster war als DJ für 18 Uhr gebucht. Eigentlich eine schlechte Zeit
zum Auflegen – aber es kam anders und die Folgen begleiten ihn bis heute.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.