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# taz.de -- das portrait: Anneke Borbe hütet bald in Wolfsburg das Tor
Bild: Konzentriert sich in dieser Saison noch auf den SV Werder Bremen: Anneke …
Nach acht Jahren im Tor vom SV Werder Bremen steht für Anneke Borbe fest:
Ab der nächsten Saison wird sie das Tor des DFB-Pokalsiegers VfL Wolfsburg
hüten. Als die Anfrage des Deutschen Meisters kam, musste die 22-Jährige
nicht lange überlegen: „Worauf soll ich warten?“, fragte sie sich und kam
zu dem Schluss: „Die Zeit für den nächsten Schritt ist jetzt.“ Also
unterschrieb Anneke Borbe den Vertrag bis 2025 beim VfL Wolfsburg.
Wann die gebürtige Pinnebergerin dann das erste Mal das Wolfsburger Tor
hüten kann, ist noch Zukunftsmusik, wie Borbe selbst sagt. Denn erst mal
wird sie auf der Bank Platz nehmen, Merle Frohms bleibt Stammkeeperin beim
VfL. Doch das nimmt die 22-Jährige in Kauf: „Auf die Spielzeit gucke ich
gar nicht viel“, erklärt Borbe. Ihr geht es darum, sich im Training
weiterzuentwickeln – immerhin trainiert sie mit der deutschen Nummer eins.
Auf dem Weg zur Profi-Torhüterin macht Anneke Borbe keine Kompromisse.
Weder studiert die 22-Jährige noch hat sie einen Nebenjob, sie konzentriert
sich vollkommen auf den Fußball. „Neben dem Training sechsmal in der Woche
und den Spielen am Wochenende hätte ich zwar noch ein bisschen Zeit für
etwas anderes, aber dann müsste ich das auch im Kopf haben und könnte
Fußball wahrscheinlich nicht immer priorisieren“, erklärt die Torhüterin.
Was sie nach ihrer Fußball-Karriere machen möchte? Darum kümmert sich Borbe
noch nicht. „Jetzt möchte ich erst mal alles mitnehmen, was möglich ist“,
sagt die Keeperin.
Dass sie einmal beim aktuellen Deutschen Meister im Tor stehen würde, hätte
Anneke Borbe niemals für möglich gehalten. Nachdem ihr großer Bruder sie
mit fünf Jahren mit zu seinem Fußball-Training nahm, fing sie als kleines
Mädchen an, auf dem Platz zu kicken und aufs Tor zu schießen. Das erste Mal
im Tor stand Borbe erst, als ihrem ersten Verein, dem SV Lieth, eine
Torhüterin fehlte. Seitdem steht sie zwischen den Pfosten und lässt sich
mit dem Fußball abschießen, wie es die 1,80 Meter große Pinnebergerin
selbst beschreibt.
Mit 16 Jahren hatte Anneke Borbe dann ihr Debüt in der Bundesliga. „Dieses
Spiel in Jena war einer der schönsten Momente in meiner Karriere“, erinnert
sich Borbe. Seitdem spielte sie in zahlreichen
Nachwuchs-Nationalmannschaften des DFB und wurde so in ihrer jungen
Karriere als Torhüterin schon 60-mal in der Flyeralarm Frauen-Bundesliga
eingesetzt und durfte schon bei sechs Spielen um den DFB-Pokal das Tor
hüten. Mit 15 Jahren wurde sie beim SV Werder Bremen unter Vertrag
genommen. Dass sie nur acht Jahre später mit dem VfL Wolfsburg bei den
Champions-League-Spielen dabei sein kann, ist für sie ein kleiner Traum,
der in Erfüllung geht.
Aber bis es im Juni dieses Jahres dann für Anneke Borbe an den
Mittellandkanal geht, verteidigt sie noch das Tor für den Weser-Verein. Ob
sie mit dem Kopf schon bei ihrem neuen Verein ist? „Überhaupt nicht“, sagt
die Torhüterin. Manchmal sprechen sie Menschen darauf an, dass sie bei
Werder aufhört. Erst in solchen Momenten fällt ihr wieder ein, dass sie ab
diesem Sommer wirklich beim Bundesliga-Tabellenführer spielt. „Auf die Zeit
beim VfL Wolfsburg freue ich mich sehr. Aber bis es so weit ist, kämpfe ich
noch für den Klassenverbleib meines Vereins, Werder Bremen.“
20 Mar 2023
## AUTOREN
Lea Scholz
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