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# taz.de -- berliner szenen: Rätseln über die Einstellung
Draußen war es kälter, als das Radio vorher gesagt hatte. Die Handschuhe
waren zu dünn, die Finger taten weh beim Fahren. Deshalb ging ich die
meiste Zeit neben dem Fahrrad, Richtung Rathaus Neukölln, wo die nächste
Postfiliale ist. In den letzten Jahren wurden alle Filialen in der Nähe
geschlossen. Meine Versuche, auf Onlinebanking umzustellen, waren bisher
eher halbherzig geblieben; ich war immer gerne in meine Filiale in der
Bergmannstraße gegangen und hatte mich mit Werner von der
Obdachlosenzeitung über Politik unterhalten. Keine Ahnung, wo er jetzt ist.
Vor dem Eingang des Einkaufszentrums, neben der Baustelle, rauchte ich noch
eine Zigarette. Drinnen war es ganz okay. Die Schlange vor den
Überweisungsautomaten war kürzer als erwartet. Niemand meckerte, obgleich
ich drei Überweisungen hintereinander eintippte.
In der Schlange für Sonstiges hatte der junge Mann vor mir ein ähnliches
Problem wie ich mit dem Onlinebanking und wurde geduldig beraten. Dann
wurde sozusagen eine weitere Kasse aufgemacht und ich wurde in ein
richtiges Beratungszimmer gebeten. Ich bin aber auch zu doof, das Internet
in meinem Handy einzustellen. Die Beraterin hat ein anderes System.
Gemeinsam rätselten wir in den Einstellungen meines Handys herum und waren
schließlich so erfolgreich wie Schalke 04 neuerdings. Für das eigentliche
Problem werde ich dann Post von der Postbank bekommen. Und wenn’s dann
immer noch nicht funktioniert, kann ich ja noch mal vorbeikommen. Sie sagte
noch, dass man auch in der Vorhalle via Überweisungsautomat einen
Dauerauftrag einrichten könne, ich hatte gedacht, das ginge nicht mehr.
Als ich die Shopping-Mall nach einer Stunde verließ, war ich zufrieden.
Detlef Kuhlbrodt
16 Mar 2023
## AUTOREN
Detlef Kuhlbrodt
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