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Bild: Aus der Sammlung „Im Jahr 2000“, die Anfang des 20. Jahrhunderts ent…
Verdreckte Ställe, dicht an dicht führen die Tiere ein qualvolles Leben.
Sie sollen schnell auf dem Teller landen. Es geht um Masse, möglichst viele
Tiere [1][für möglichst hohe Gewinnmargen]. Bei Hühnern werden massenweise
befruchtete Eier in Brütereien ausgebrütet – der natürliche Brutvorgang der
Henne wird ersetzt. Schön geborgen in Mamas Nähe schlüpfen? Sorry, keine
Zeit!
Der französische Künstler Jean-Marc Côté hat sich das zu Beginn des 20.
Jahrhunderts anders vorgestellt. Idyllisches Landleben, neben dem Haus
können die Hühner freudig die Umgebung erkunden. Viel Platz für wenig
Tiere. Daraus wurde leider nichts.
Es gibt aber eine Überschneidung zu unserer Gegenwart: die Brutmaschine.
Nur die Art, wie diese eingesetzt wird, könnte unterschiedlicher nicht
sein. Brutmaschinen im Einsatz, draußen unter blauem Himmel, die Sonne
scheint und die Küken flattern glücklich aus dem Apparat – das wird einem
mit Sicherheit nicht begegnen.
Was sich Côté damals sicher auch nicht vorstellen konnte:
Vollautomatisierte Brutmaschinen gibt es mittlerweile für jede
Privatperson zu kaufen. Im Internet bestellt, können sie zu Hause mit
befruchteten Eiern in die Produktion gehen. Jede*r kann damit zum
Hobby-Kleintierzüchter werden. Denn auch Supermarkteier sind zum Teil
befruchtet. Unabhängig von der Haltungsform [2][kann es in den
Legebetrieben zu Fehlern] kommen, auch Hähne mischen sich zu den Hennen.
Die befruchteten Eier benötigen zu Hause aber ganz bestimmte Temperaturen,
die Natur muss imitiert werden. Da kommt der Brutautomat ins Spiel. Bedient
werden kann der aber auch auf dem kleinsten Raum, ein ganzer Hof ist dafür
nicht nötig. Diese Absurdität konnte sich Côté Anfang des 19. Jahrhunderts
wohl noch nicht vorstellen. Pia Pentzlin
28 Jan 2023
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## AUTOREN
Pia Pentzlin
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