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# taz.de -- momentaufnahmen: Wenn das schlechte Gewissen den Spaß verdirbt
Nur wenige Schritte vom Eingang der taz-Redaktion in Hamburg stehen zwei
Papiertüten auf dem Bordstein. Neugierig luge ich hinein und kann meinen
Augen kaum trauen, als ich Klamotten und oben aufliegend eine neu
aussehende Bluetoothbox sehe.
Sofort schaue ich mich nach einer versteckten Kamera um, kann aber nichts
Verdächtiges erkennen. Ich rufe eine Freundin an, setze mich auf den
Gehsteig und atme erst mal tief durch. „Du könntest doch eine Notiz mit
deiner Telefonnummer und der Frage, ob hier was vermisst wird, in eine der
Tüten legen und den Lautsprecher mitnehmen“, rät sie mir. Peinlicherweise
habe ich keinen Stift bei mir. Ich nehme den Lautsprecher, der mein
mickriges Praktikumshonorar erheblich aufwertet, trotzdem schon mal an mich
und schreibe im Büro eine Notiz. Als ich mit dem Zettel zurück zum Fundort
komme, sind die Tüten verschwunden.
Nach mehrtägigem Musikhören und Grübeln, ob eine dritte Person die Tüten
mitnahm, fahre ich ins zentrale Fundbüro. Wenn ich Glück habe und die Box
nicht vermisst wird, darf ich meinen Fund nach sechs Monaten gegen eine
kleine Gebühr erwerben und ihn ohne schlechtes Gewissen genießen. Jasper
von Römer
3 Dec 2022
## AUTOREN
Jasper von Römer
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