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# taz.de -- das wird: „Zurück zum eigenen Feuer“
> Das Phönix-Projekt reagiert szenisch auf eine allgemeine Verunsicherung
Interview Matthias Propach
taz: Herr Vietzke, um was geht es bei dem Phoenix-Projekt, das Freitag
uraufgeführt wird?
Jonas Vietzke: Es ist ein emotional-assoziativer Versuch, über ein Gefühl
zur Welt zu arbeiten. In Zeiten, in denen so viel Verunsicherung entsteht,
versuchen wir wieder eine Leichtigkeit zu finden. Das heißt, zu sagen, es
ist okay, wir stecken gerade alle in einer Transformationsphase. Für die
müssen wir erst mal unsere Geschichten finden.
Wieso passt dazu die alte mythologische Figur des Phönix?
Wir haben uns gefragt: Wie kommen wir zurück zum eigenen Feuer. Was
brauchen wir, um Geschichten zu erzählen oder um uns in die Arbeit zu
stürzen. Es ist spannend, danach zu fragen, wie es dieser Vogel schafft,
ganz aus sich selbst heraus immer wieder diesen Neustart zu vollziehen.
Immer wieder aus der Asche neu zu entstehen und weiterzumachen.
Ermöglicht Theater solche Neuanfänge?
Wir wollen uns direkt mit diesen Unbekannten, die gerade immer mehr in die
Welt rücken, auseinandersetzen und daraus Geschichten oder Performances
entwickeln. Als Theater fragen wir uns: Was können wir dazu Positives
beitragen? Ist Theater die Antwort darauf? Oder sollten wir jetzt nicht
gerade in anderen Bereichen aktiv werden?
Welche Rolle spielt das Theater für die Transformationsprozesse?
Ich hoffe, dass Theater ein Ort sein kann, an dem lose Enden besprochen
werden können. Wo wir hinkommen und Gleichgesinnte finden, die ebenfalls
auf der Suche sind nach Antworten – ohne sofort Antworten parat zu haben.
Es geht darum, einen Treffpunkt und ein emotionales Zuhause zu generieren.
Wie denn?
Es wird relativ viel Musik geben. Wir haben eine Tänzerin auf der Bühne,
eine Opernsängerin und einen Pianisten. Wir versuchen, ein großes,
collagenhaftes, Potpourri zu inszenieren.
Mit der Figur „Jack in the Box“ bespielen Sie auch den digitalen Raum.
Bietet die Digitalisierung Chancen fürs Theater?
Ich finde es eine sehr spannende Spielwiese. Die Digitalisierung ist kein
Ersatz fürs analoge Theater, sondern eine Bereicherung, mit neuen
Herausforderungen: Wie generiert man einen Zusammenhalt, einen Kontakt über
die Abwesenheit hinweg? Da forschen wir noch, was da alles möglich sein
kann.
10 Nov 2022
## AUTOREN
Matthias Propach
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